Prochaska dominiert Filmpreis-Verleihung
In zehn Kategorien war „Das finstere Tal“ nominiert, insgesamt acht Preise hat der düstere Rachefeldzug inmitten von Eis und Schnee eingeheimst: Bester Spielfilm, beste Tongestaltung, bestes Szenenbild, beste Musik, beste Maske, bestes Kostümbild, beste Kamera und beste Regie.
APA/ Herbert Pfarrhofer
Regisseur Andreas Prochaska war schon vor der Verleihung höchst aufgeregt, wie er bei seiner Siegeransprache erzählt hat: „Ich habe heute am Nachmittag Rescue-Globoli genommen und zwei Whiskey getrunken, es kann sein, dass ich jetzt lalle!“ Das hat er dann nicht getan. Die Freude war auf jeden Fall groß.
Kleiner Wermutstropfen war vielleicht, dass die beiden ebenfalls nominierten Darsteller, Tobias Moretti und Paula Beer, leer ausgegangen waren. Doch Moretti gewann für seine Rolle in dem Alpenwestern bereits den Deutschen Filmpreis 2014.
Mangold: „Ich habe gut gespielt“
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Zur besten Darstellerin gekürt wurde Erni Mangold, daheim im Kamptal und seit kurzem 88 Jahre alt. Den Preis erhielt sie für ihre gefühlvolle Darstellung einer scheinbar dementen Frau in dem Drama „Der letzte Tanz“, in dem sie mit einem jungen Zivildiener einen letzten Frühling erlebt.
„Es stecken sehr viele Tabus, die gebrochen werden, in dem Film. Ich weiß, dass ich in dem Film sehr gut bin und das ist auch gar keine Überheblichkeit von mir, sondern ich weiß es einfach. Ich habe das sehr gut vermittelt. Wenn man mich fragt, wie ich das gemacht habe, dann antworte ich: Ich bin 88 Jahre alt, wenn ich da nichts kann und nicht ‚alt spielen‘ kann, ist es traurig“, sagte das 88-jährige Geburtstagskind Mangold nach der Preisverleihung.
Bester Hauptdarsteller Murat Muslu
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Bester Hauptdarsteller wurde der vielen noch unbekannte Murat Muslu für seine Rolle im Spielfilm „Risse im Beton“.
Preise gab es ebenfalls für den Film „Amour Fou“ von Jessica Hausner, den Kurzfilm „Rote Flecken“ und den Dokumentarfilm „We come as Friends“. Nach der Preisverleihung gestern im Wiener Rathaus ist dann auf jeden Fall noch lange gefeiert worden. Allen voran der Abräumer des Abends - „Das finstere Tal“.
Link:
- Filmpreis: Mehr Geld für Filme gefordert (noe.ORF.at, 28.1.2015)
- Österreichischer Filmpreis 2015/ Die Preise in Übersicht