Prochaska dominiert Filmpreis-Verleihung

Mittwochabend sind in Wien die Österreichischen Filmpreise 2015 verliehen worden: Regisseur Andreas Prochaska aus Purkersdorf räumte dabei groß ab. Die 88-jährige Erni Mangold, die im Kamptal lebt, wurde als besten Darstellerin geehrt.

In zehn Kategorien war „Das finstere Tal“ nominiert, insgesamt acht Preise hat der düstere Rachefeldzug inmitten von Eis und Schnee eingeheimst: Bester Spielfilm, beste Tongestaltung, bestes Szenenbild, beste Musik, beste Maske, bestes Kostümbild, beste Kamera und beste Regie.

Filmpreis Verleihung

APA/ Herbert Pfarrhofer

Andreas Prochaska

Regisseur Andreas Prochaska war schon vor der Verleihung höchst aufgeregt, wie er bei seiner Siegeransprache erzählt hat: „Ich habe heute am Nachmittag Rescue-Globoli genommen und zwei Whiskey getrunken, es kann sein, dass ich jetzt lalle!“ Das hat er dann nicht getan. Die Freude war auf jeden Fall groß.

Kleiner Wermutstropfen war vielleicht, dass die beiden ebenfalls nominierten Darsteller, Tobias Moretti und Paula Beer, leer ausgegangen waren. Doch Moretti gewann für seine Rolle in dem Alpenwestern bereits den Deutschen Filmpreis 2014.

Mangold: „Ich habe gut gespielt“

Preisträgerin in der Kategorie "Beste Darstellerin" Erni Mangold

APA/Herbert Pfarrhofer

Erni Mangold

Zur besten Darstellerin gekürt wurde Erni Mangold, daheim im Kamptal und seit kurzem 88 Jahre alt. Den Preis erhielt sie für ihre gefühlvolle Darstellung einer scheinbar dementen Frau in dem Drama „Der letzte Tanz“, in dem sie mit einem jungen Zivildiener einen letzten Frühling erlebt.

„Es stecken sehr viele Tabus, die gebrochen werden, in dem Film. Ich weiß, dass ich in dem Film sehr gut bin und das ist auch gar keine Überheblichkeit von mir, sondern ich weiß es einfach. Ich habe das sehr gut vermittelt. Wenn man mich fragt, wie ich das gemacht habe, dann antworte ich: Ich bin 88 Jahre alt, wenn ich da nichts kann und nicht ‚alt spielen‘ kann, ist es traurig“, sagte das 88-jährige Geburtstagskind Mangold nach der Preisverleihung.

Bester Hauptdarsteller Murat Muslu

Preisträger in der Kategorie "Bester Darsteller" Murathan Muslu

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Murat Muslu

Bester Hauptdarsteller wurde der vielen noch unbekannte Murat Muslu für seine Rolle im Spielfilm „Risse im Beton“.

Preise gab es ebenfalls für den Film „Amour Fou“ von Jessica Hausner, den Kurzfilm „Rote Flecken“ und den Dokumentarfilm „We come as Friends“. Nach der Preisverleihung gestern im Wiener Rathaus ist dann auf jeden Fall noch lange gefeiert worden. Allen voran der Abräumer des Abends - „Das finstere Tal“.

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