Mehr Sicherheit durch beleuchtete Schutzwege

Beleuchtete Schutzwege könnten die Sicherheit für Fußgänger auf diesen erhöhen und die Zahl der Unfälle auf Zebrastreifen reduzieren. In Breitenfurt bei Wien (Bezirk Mödling) findet ein Pilotprojekt dazu statt.

Der Schutzweg wird seinem Namen nicht gerecht: Pro Tag werden in Österreich drei Personen am Schutzweg bei Unfällen verletzt, pro Jahr sterben 15 Menschen bei Unfällen am Zebrastreifen.

Lichter reagieren auf Fußgänger

Bei dem Pilotprojekt in Breitenfurt sind die weißen Streifen mit Glasperlenfarbe bemalt, damit sie besser reflektieren. Quer zu den Streifen sind im Boden Lichter eingelassen, daneben steht eine Straßenlaterne mit besonders hellem LED-Licht. Die Lichter reagieren und werden heller, sobald sich ein Fußgänger dem Schutzweg nähert.

Im Sommer hat ein Wissenschaftlerteam untersucht, wie Autofahrer auf die zusätzliche Beleuchtung reagieren. Das Ergebnis: Ohne Beleuchtung hält nur etwas mehr als jeder dritte Autofahrer vor dem Schutzweg an, mit der vollen Beleuchtung steigt die Anhaltebereichtschaft auf mehr als 90 Prozent. Langfristige Erkenntnisse fehlen allerdings. „Es wird sich zeigen, ob die Anhaltebereitschaft auch konstant und überall - hier war es ja nur ein Pilotprojekt - steigt“, sagt Verkehrspsychologe Michael Gatscha. Denn auch an viel Licht gewöhnt man sich, und zu viele Lichter können zu mehr Ablenkung führen.

beleuchteter Schutzweg

ORF / Tomassovits

Die Meinungen in Breitenfurt zum beleuchteten Zebrastreifen sind geteilt. „Ich finde es vor allem für die Kinder gut, wenn sie zur Schule gehen oder nach Hause kommen“, sagt eine Bewohnerin. „Wir sind überflutet von Schildern und Lichtblitzen“, findet eine andere, „ich glaube, es ist schon jetzt zu viel Reizüberflutung.“

30.000 Euro Kosten muss Gemeinde tragen

Im Verkehrsministerium ist man überzeugt, dass die zusätzliche Beleuchtung für mehr Sicherheit am Schutzweg sorgt. Eine Ausstattung der Schutzwege mit zusätzlicher Beleuchtung kann das Verkehrsministerium nur empfehlen, denn zahlen müssen die Gemeinden. Diese sollen in einem ersten Schritt mit dem Städte- und Gemeindebund über die Erkenntnisse des Pilotprojekts informiert werden, sagt Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ). Die Ausstattung, wie bei dem Pilotprojekt in Breitenfurt, kostet die Gemeinden 30.000 Euro.