Zentralmatura: „Chaotische Zustände“

Nach der jüngsten Panne bei der Zentralmatura übt Niederösterreichs Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) heftige Kritik: Die „chaotischen Zustände“ seien nicht mehr tragbar, die Reform sei „halbherzig vorbereitet“.

Hatte Schwarz vor knapp einem Monat noch relativ zurückhaltend von „durchwachsenen Ergebnissen“ beim Mathematik-Probelauf gesprochen, fällt ihre Kritik nun deutlich aus. „Die überlastete Upload-Möglichkeit der vorwissenschaftlichen Arbeiten reiht sich nahtlos in eine große Reihe von Pannen und Problemen ein“, sagt Schwarz.

Schülerinnen und Schüler aus Niederösterreich und Wien sollten eigentlich bis spätestens Freitag ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten ins zentrale System hochgeladen haben, allerdings ist das nicht möglich, weil die Computer überlastet sind.

Barbara Schwarz spricht von „halbherziger Vorbereitung“ und „chaotischem Ablauf“. Sie hätte erwartet, dass schon im Vorfeld Ratschläge und Tipps zur Komprimierung der Datenmenge kommuniziert würden. Die Vorbildwirkung des Bildungsministeriums sei „katastrophal“, so Schwarz.

Panne hat Konsequenzen

SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat nach den Problemen beim Hochladen der vorwissenschaftlichen Arbeiten im Zuge der neuen Zentralmatura „sofortige Konsequenzen“ angekündigt. Das verantwortliche Projektteam werde mit zusätzlichem Personal verstärkt und bekomme eine neue Leitung, heißt es. Rund um die vorhandenen Landeskoordinatoren zur Reifeprüfung sollen in den Bundesländern zusätzlich Informationsteams aufgebaut werden.