Gmünd bekommt ÖVP-Bürgermeisterin

Nach dem Machtwechsel in Wr. Neustadt verliert die SPÖ nun in einer weiteren Bezirkshauptstadt den Bürgermeistersessel. In Gmünd wurde am Mittwoch bekannt gegeben, dass Helga Rosenmayer von der ÖVP neue Bürgermeisterin wird.

Zum ersten Mal seit 70 Jahren stellt die SPÖ in der Bezirkshauptstadt Gmünd nicht mehr den Bürgermeister. Bei der Gemeinderatswahl am 25. Jänner verloren die Sozialdemokraten die absolute Mehrheit. Am Mittwoch wurde die neue Stadtregierung der Öffentlichkeit präsentiert. ÖVP, FPÖ und die Liste „Aktiv für Gmünd“ einigten sich auf eine Koalition.

Helga Rosenmayer Gmünd

ORF NÖ

Helga Rosenmayer (ÖVP), künftige Bürgermeisterin von Gmünd.

Die künftige Bürgermeisterin Helga Rosenmayer von der ÖVP sagt, es habe zwar lange Gespräche mit der SPÖ gegeben, man wollte aber eine breitere Aufstellung erreichen. „Es hätte sich, glaube ich, in Wahrheit nichts geändert. Diese Machtstellung, die jahrzehntelang in Gmünd vorgeherrscht hat, wollen wir nicht, wenn es möglich ist. Es hat sich die Möglichkeit jetzt geboten und diese Möglichkeit wollen wir auch nützen“, sagt Rosenmayer.

SPÖ: „Bedenkliche Vorgangsweise“

Gemeinsam hat die neue Gmünder Stadtregierung 15 Mandate im Gemeinderat, die SPÖ 14. Das Zünglein an der Waage war der bisherige SPÖ-Stadtrat Hubert Hauer, der nach parteiinternen Auseinandersetzungen vor der Wahl eine eigene Liste gründete und aus dem Stand ein Mandat gewann. Er wird künftiger Vizebürgermeister. In einer Stellungnahme der SPÖ zur neuen Stadtregierung ist unterdessen von einer „bedenklichen Vorgangsweise“ die Rede. 15 Jahre habe man mit der ÖVP eng zusammengearbeitet und man hätte sich eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit gewünscht, heißt es.

Laut „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN) verliert die SPÖ trotz relativer Mehrheit auch in weiteren Gemeinden die Bürgermeister-Sessel. In Engelhartstetten (Bezirk Gänserndorf) arbeiten demnach künftig ÖVP und die „Liste Barnet Johann“ (LBJ) mit gemeinsam elf der 19 Mandate zusammen. In Gramatneusiedl (Bezirk Wien-Umgebung) bilden Volkspartei und die Liste „Gramat voran“ eine Koalition. Sie verfügen zwar nur über neun der 21 Sitze, sollen jedoch von FPÖ und Grünen (je ein Mandat) gestützt werden.

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