„Chant for Peace“: Neue CD aus Heiligenkreuz

Mit „Chant - Music for Paradise“ haben die singenden Mönche des Stifts Heiligenkreuz 2008 weltweit den Charthimmel erobert, nun folgt ihre neue CD „Chant for Peace“, in der gregorianischer Choral mit jüdischen Gesängen von Timna Brauer verbunden wird.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Neuauflage eines Wohltätigkeitskonzerts, das am 9. November 2014 in der Abtei - im Gedenken an die Pogromnacht in Deutschland und Österreich 1938 - stattfand, heißt es in einer Aussendung des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz. Für die Veröffentlichung sei bewusst der 8. Mai 2015 zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs gewählt worden, hieß es. Die CD wird beim Renommierlabel Deutsche Grammophon erscheinen.

Abt Maximilian Heim, Timna Brauer und Pater Karl Wallner

Andreas Lepsi/Deutsche Grammophon

Timna Brauer mit Abt Maximilian Heim (l.) und Pater Karl Wallner (r.)

Timna Brauer und Pater Karl Wallner, der Sprecher der Stifts Heiligenkreuz, hatten einander bei einer Talkshow im Fernsehen kennengelernt. Die Sängerin habe danach vorgeschlagen, geistliche jüdische Musik im Stift aufführen zu wollen, schilderte der Pater.

„Ein Gefühl von Harmonie, Glück und Frieden“

Daraufhin lud er sie in das Stift ein: „Zuerst war ich sehr nervös, weil ich nicht wusste, wie die beiden Stile zusammen klingen würden. Aber sobald Timna anfing zu singen, verflogen meine Bedenken. Ich erkannte, wie machtvoll die Verbindung dieser beiden lange zurückreichenden, überwältigenden Traditionen sein kann. In meinem Herzen war ein Gefühl von Harmonie, Glück und Frieden, wie ich es noch nie gespürt hatte.“

Das Konzert im Vorjahr wurde ein Riesenerfolg. 1.000 Zuhörer lauschten der Musik, noch einmal so viele fanden aus Platzgründen keinen Einlass. Die Entscheidung, dieses Album aufzunehmen, sei nach den Terroranschlägen in Paris gefallen, sagte Pater Karl: „In der ganzen Welt breitet sich eine neue Art von Antisemitismus aus, und wir müssen uns damit auseinandersetzen. Aber wir brechen die Türen nicht gewaltsam auf. Wir warten, bis Gott sie öffnet.“

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