Viertelfestival bringt den „Durchbruch“

Die Besonderheiten des Industrieviertels stehen im Mittelpunkt des heurigen Viertelfestival Niederösterreich. Unter dem Motto „Durchbruch“ will man von 9. Mai bis 9. August die wechselvolle Geschichte der Region thematisieren.

Das Viertelfestival Niederösterreich soll die Kultur in die Regionen bringen, die Idee ist, eine „Bühne vor der Haustür“ zu schaffen, die jedes Landesviertel kulturell vor den Vorhang holt. Jedes Jahr wird ein anderes der vier Landesviertel vorgestellt, heuer ist das Industrieviertel an der Reihe.

60 Kunst- und Kulturprojekte in drei Monaten

Das „Viertelfestival Niederösterreich – Industrieviertel 2015“ findet vom 9. Mai bis 9. August statt. Unter dem diesjährigen Festivalmotto „Durchbruch“ werden 60 Kunst- und Kulturprojekte – davon sind elf Schulprojekte – umgesetzt.

Logo Viertelfestival Niederösterreich 2015

Viertelfestival

Nach den Intentionen der Veranstalter fordert das Festivalmotto „Durchbruch“ dazu auf, sich mit dem Lebensraum Industrieviertel auseinanderzusetzen. Dieser Teil Niederösterreichs habe eine wechselvolle Geschichte hinter sich, geprägt von einem rasanten Aufstieg als Technik- und Industriestandort und einem schleichenden Niedergang nach zwei Weltkriegen (nach 1945).

Kunstprojekte über Chancen und Risken dieser Region

„Heute beheimatet das Viertel sowohl prosperierende Wirtschaftsräume als auch Gebiete mit unklaren Entwicklungsprognosen. Die Projekte sollen mit den Mitteln von Kunst und Kultur die aktuelle Position und seine Chancen und Risiken für die kommenden Jahre und Jahrzehnte bewerten“, heißt es auf der Website des Festivals. Haben die Region und ihre Menschen das Potential für eine positive Entwicklung, für einen „Durchbruch“ hin zu neuen Themenfeldern?

Vor diesem Hintergrund befassen sich viele Kunstschaffende mit der Bedeutung von Technik und den Folgen technischen Fortschritts. „Auch der respektvolle Umgang mit Rohstoffen und menschlichen Ressourcen, Fragen ökologischer Energiegewinnung oder Aspekte regionaler Arbeits- und Wirtschaftsgeschichte werden thematisiert“, so die Veranstalter.

Aus dem Programmbuch

Die Theatergruppe „Showmotions“ bringt mit Jura Soyfers „Der Lechner Edi schaut ins Paradies“ eine aktuelle Sozialsatire über die Industrialisierung und ihre Folgen auf die Bühne. Heaven & Hell, Christoph Amelin und Polka Streng spielen in den Werkshallen der Zementfabrik Mannersdorf Musik von Jazz über Chansons bis Rock und böhmische Polkas. Udo Mayrhold dokumentiert unter dem Titel „Schwarza*Bruch“ die Landschaft entlang der 78 Kilometer langen Schwarza fotografisch und filmisch.

„Wechselwolle“ heißt Isabella Scherabons Filzkunstwanderweg, mit bzw. auf dem die Filzkünstlerin nachhaltig hergestellte Filz-Designkunst vorstellt. Norbert Mang präsentiert im zweiten Teil seiner „Energie-Trilogie“ den „Carl-Ritter-von-Ghega-Gupf“, ein mithilfe von Windkraft und Elektrolyse ökologisch produziertes Bio-Konfekt. Elisabeth Zwinz organisiert die Präsentation „Technischer Durchbrüche“ durch sechs Museen des Industrieviertels. Im Rahmen von Conrad Heßlers Projekt „Gedankenwelten-Weltgedanken“ porträtieren jugendliche BerufsschülerInnen aus dem Industrieviertel jugendliche AsylwerberInnen.

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