29-Jähriger unter Mordverdacht

Im November war die Leiche einer 31-jährigen Frau in ihrer Wohnung in Leobersdorf (Bezirk Baden) entdeckt worden. Jetzt erhob die Staatsanwaltschaft Mordanklage gegen ihren Freund. Er hatte sich kurz nach der Tat bei der Polizei gemeldet.

Nach den Ergebnissen der Obduktion wies die 31-jährige Frau mehrere Stichverletzungen im Hals - und im Brustbereich auf. Sie verblutete in ihrer Wohnung. Die Verletzungen soll ihr ein 29-jähriger Bekannter zugefügt haben. Der Mann muss sich jetzt wegen des Mordes an der Frau vor Gericht verantworten, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt.

Prozesstermin steht noch nicht

Einen Prozesstermin gebe es noch nicht, bestätigte Hans Barwitzius, Sprecher des Landesgerichts Wiener Neustadt, einen Bericht des „Kurier“ am Mittwoch. Es sei aber zu erwarten, dass der Prozess noch vor dem Sommer stattfinde, meinte Barwitzius. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 29-Jährigen vor, seine Ex-Freundin vorsätzlich getötet zu haben, indem er sie zunächst bis zur Bewusstlosigkeit würgte und ihr danach ein 19 Zentimeter langes Küchenmesser fünf Mal in die Brust und den Hals rammte - mehr dazu in Ex-Freund gestand Bluttat und 31-Jährige von Ex-Freund erstochen.

Laut der Anklage habe ein Zeuge gehört, dass der 29-Jährige in einer Bar davon sprach, seine Ex-Freundin umbringen zu wollen. Gerichtsgutachtern zufolge war der Mann trotz mehr als zwei Promille Alkohol im Blut sowie Kokain-Einfluss bei der Tat zurechnungsfähig.

Verdächtiger stellte sich bei der Polizei

Für Verteidiger Wolfgang Blaschitz war es, wie die Tageszeitung schrieb, ein „Overkill“, eine Art Schockzustand, als sein Mandant zum Messer griff. Zudem bemängle der Wiener Rechtsanwalt, dass wichtige Beweisstücke wie etwa der Computer der Toten vernichtet worden seien. Das Verbrechen war am 15. November 2014 entdeckt worden, nachdem sich der 29-Jährige im Beisein seiner Mutter auf einer Polizeiinspektion gestellt hatte. Das Opfer, mit dem der Beschuldigte eine „On-Off-Beziehung“ geführt haben soll, wurde in der Folge in einem Wohnraum seines Reihenhauses in Leobersdorf gefunden. Die Obduktion ergab laut Staatsanwaltschaft, dass die 31-Jährige „massive Verletzungen im Bereich des Halses und des Brustkorbes“ aufwies. Über den 29-Jährigen wurde am 17. November die U-Haft verhängt – mehr dazu in Mordverdacht: U-Haft verhängt und Bluttat in Leobersdorf: U-Haft verlängert.

Link:

• Bluttat in Leobersdorf: U-Haft verlängert (noe.ORF.at; 1.12.2014)