Stadterneuerung setzt auf Zentrumsentwicklung

Die Neugestaltung des Ortszentrums in Pöchlarn (Bezirk Melk) gilt als das Vorzeigeprojekt der Stadterneuerung in Niederösterreich. Im Zuge der Dorf- und Stadterneuerung sollen nun vier weitere Projekte nach dem Vorbild von Pöchlarn umgesetzt werden.

Um einen „Gegentrend gegen den Trend der Zeit“ einzuleiten und dem schwierigen Umfeld für die Ortszentren entgegen zu wirken, soll bei der Dorf- und Stadterneuerung künftig ein Schwerpunkt auf die Zentrumsentwicklung gelegt werden, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Freitag in Pöchlarn.

Ortszentren sollen belebt werden

Durch neue Einkaufsmöglichkeiten wie den Online-Handel oder auch neue Einkaufsangebote wie Einkaufszentren an den Ortsrändern werde das Umfeld für die Ortszentren immer schwieriger, meinte der Landeshauptmann. Um dem entgegen zu wirken, setze man zum einen auf die Raumordnung und zum anderen auf finanzielle Förderschienen wie die NAFES-Aktion für Nahversorger in Ortszentren oder auch Anreize über die Wohnbauförderung.

Als weiterer Schritt soll im Zuge der Dorferneuerung die Zentrumsentwicklung in den Mittelpunkt gestellt werden, kündigte Pröll an. Dadurch wolle man leer stehende Wohngebäude wieder neu beleben, frei gewordene Geschäftsflächen neu gestalten und zur Belebung von Ortszentren beitragen. Das vernetzte Denken solle dabei im Vordergrund stehen: „Arbeitsangebot, Wohnmöglichkeiten, Freizeiteinrichtungen, Branchenmix aus Handel, Dienstleistung und Gastronomie - all diese Facetten müssen ganzheitlich umgesetzt werden“, so Pröll.

Vier Pilotgemeinden in den nächsten vier Jahren

Pöchlarn sei ein „Vorzeigebeispiel“: Fünf alte Objekte wurden angekauft und das Innenstadtzentrum neu entwickelt, das Land Niederösterreich hat 1,5 Millionen Euro beigesteuert. In einem nächsten Schritt wurden nun mit Dürnstein (Bezirk Krems), Pernitz (Bezirk Wr. Neustadt), Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) und Markersdorf-Haindorf (Bezirk St. Pölten) vier Pilotgemeinden definiert. Die Projekte sind jeweils auf vier Jahre angelegt und werden von speziell geschulten Mitarbeitern der Dorf- und Stadterneuerung begleitet.

„Lebendige Zentren in den Gemeinden garantieren kurze Wege für die Bewohner, Lebensqualität und Kommunikation werden dadurch forciert“ (Pröll). Darüber hinaus profitierten auch die Gemeinden durch die bessere Auslastung der vorhandenen Infrastruktur sowie auch die regionale Wirtschaft.

„Wir haben nicht nur alte Wurzeln, wir sind auch eine Stadt mit Zukunft“, meinte der Pöchlarner Bürgermeister Franz Heisler (ÖVP). Durch die Innenstadt-Entwicklung in Pöchlarn war die Schaffung von Räumlichkeiten für das Gemeindeamt, Geschäftslokale, Ordinationsräume und Wohneinheiten verbunden. Auch der Kirchenplatz wurde neu gestaltet, eine weitere Maßnahme ist gerade im Bau: eine Rad- und Fußgängerbrücke, die den Radweg mit dem Stadtzentrum verbindet.