Masern: Immer mehr Impfverweigerer

Während Reiseimpfungen oft selbstverständlich sind, gibt es bei Masern eine zunehmende Zahl von Impfverweigerern. Für Ärzte und Pharmazeuten ist diese Entwicklung unverständlich. Sie setzen sich damit beim Impftag in Wr. Neustadt auseinander.

Reiseimpfungen wie Hepatitis oder Malaria sind privat zu bezahlen. Dennoch sind Urlauber bereit, für diesen Schutz mitunter tief in die Tasche zu greifen. Die Masernimpfung ist hingegen kostenlos, trotzdem ist die Durchimpfungsrate gering.

Aktuell gibt es in Niederösterreich 55 Erkrankungsfälle. Kinder, die mit Erkrankten in Kontakt waren, müssen nun mitunter sogar vom Unterricht ausgeschlossen werden, sagt Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner. „Nicht geimpfte Kinder werden nicht generell ausgeschlossen. Die Amtsärzte und Schulärzte erheben aber alles genau und wenn dieses Kind in der Inkubationszeit in den letzten zwei Wochen Kontakt hatte, schließen wir es vom Schulbetrieb aus“, so Lechner.

Masernimpfung in jedem Alter möglich

Eine Impfpflicht gibt es in Österreich nicht, beim medizinischen Personal habe man aber für Impfverweigerer kein Verständnis, sagt der Leiter der Kinder und Jugendabteilung am Universitätsklinikum St. Pölten, Karl Zwiauer. „Ich denke, dass jemand, der sich nicht impfen lässt, in manchen Bereichen des Krankenhauses bzw. des Gesundheitswesens insgesamt nichts verloren hat.“ Die Masernimpfung kann übrigens in jedem Alter durchgeführt werden.

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