Heimisches Lammfleisch für Supermärkte

Bisher hat in den Supermärkten vor allem Lamm- und Schaffleisch aus Neuseeland und Australien dominiert. Seit vier Jahren versucht der Schaf- und Ziegenzuchtverband mit Unterstützung des Landes und in Kooperation mit dem SPAR-Konzern das zu ändern.

Unter der Marke „Donauland Lamm“ wird nach dieser Vorbereitungszeit ab sofort kein ausländisches, sondern ausschließlich niederösterreichisches Lammfleisch von 300 der 1.000 größten Schafzüchtern in den Märkten in Niederösterreich, Wien und dem nördlichen Burgenland verkauft.

Lamm

dpa/Patrick Pleul

Für die niederösterreichischen Schafbauern ist kurz vor Ostern Hochsaison. Andrea und Franz Schramel aus Martinsberg (Bezirk Zwettl) züchten seit vielen Jahren Schafe und waren von Anfang an bei dem Projekt „Donauland Lamm“ dabei. Ihre Schafe kommen hier zur Welt, werden hier aufgezogen und im Alter von vier Monaten geschlachtet. Die Vermarktung des Fleisches war nicht einfach, bis man das Gut Streidorf als Partner gefunden hat. „Zumindest jede zweite Woche ist eine Abholung, die Zahlungssicherheit ist gegeben, der Preis passt“, sagt Schafzüchter Franz Schramel.

Die Erzeugergemeinschaft wiederrum liefert an den SPAR-Konzern. Noch vor einigen Jahren dominierte dort in den Regalen Schaffleisch aus Neuseeland, ab sofort gibt es dieses Fleisch nicht mehr. Für den Kunden seien die Preise kaum gestiegen: „Wir liegen preislich leicht über dem Normalen, aber das wird vom Kunden definitiv akzeptiert“, so Alois Huber, SPAR-Geschäftsführer.

Schafzucht ist noch eine Marktnische

Diese Differenz von etwa zehn Prozent zum billigeren ausländischen Schaffleisch trage zum Großteil der Konzern und nicht der Konsument, wird betont. Schaffleisch aus Neuseeland habe bereits eine Reise von 18.000 Kilometern hinter sich, das sei völlig unnötig, sagen die heimischen Schafbauern. Es gäbe genug und beste Qualität in Niederösterreich, auf die legen die Konsumenten auch Wert, erklärt Eduard Köck, Obmann des Niederösterreichischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes: „Wir wissen, dass gerade die österreichischen Konsumenten die Regionalität bei Lebensmitteln sehr hoch halten. Sie wollen sehr genau wissen, wo und wie die Lebensmittel produziert werden, mehr und genauer als in anderen Ländern.“

Die Schafzucht in Niederösterreich sei zwar noch eine Marktnische, doch sie sei sehr wichtig und bringe dem Landwirt und dem Konsumenten Vorteile, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP): „Der Vorteil für den Produzenten ist, dass er ein sicheres Einkommen hat. Der Vorteil für den Konsumenten ist, dass er eine garantierte Qualität hat, die vom Anspruch her, sehr, sehr hoch ist.“

Das „Donauland Lamm“ wird von den Konsumenten bereits immer stärker nachgefragt. Wurden vor vier Jahren noch 14.000 Kilogramm verkauft, so peilt man mittlerweile bereits 23.000 Kilogramm an. Viel Umsatz erwarten sich vom bevorstehenden Ostergeschäft natürlich der Lebensmittelkonzern und die Schafzüchter.