Seltene Krankheit zerstört Kastanienbäume

Eine in Österreich seltene Bakterienkrankheit bei Kastanienbäumen ist erstmals in Niederösterreich aufgetreten. In St. Leonhard am Forst (Bezirk Melk) wurden 52 Alleebäume gerodet, um zu verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet.

Die Bakterienkrankheit mit dem Namen „pseudomona syringae“ macht sich durch schwarze Flüssigkeit bemerkbar, die aus den Kastanienbäumen austritt. Sie ist in Deutschland und Holland weit verbreitet, in Österreich waren bislang nur wenige Fälle bekannt.

Befallener Kastanienbaum

Hannes Scherndl

Nach St. Leonhard am Forst dürfte sie über Jungbäume gekommen sein, die in den letzten Jahren gepflanzt wurden. Die Bäume wurden Ende Februar gerodet. Das sei auch die einzige Bekämpfungsmöglichkeit, erklärt Ferdinand Lembacher, Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

„Ein Pflanzenschutzmittel oder ähnliches ist nicht verfügbar. Die einzige Möglichkeit ist daher, befallene Bäume zu entfernen, sodass kein Ausbreitungskern entsteht, von dem ausgehend sich andere Bäume infizieren könnten“, so Lembacher. Die Krankheit ist für Menschen und Tiere ungefährlich, betroffen sind ausschließlich Kastanienbäume.