St. Pölten: Grabungen fortgesetzt

Nach der Winterpause sind die archäologischen Grabungen am Domplatz in St. Pölten, dem einstigen Zentrum der römischen Siedlung Aelium Cetium, wieder fortgesetzt worden. In drei Jahren soll der Domplatz dann in neuem Glanz erstrahlen.

Einer unter anderem von der ÖVP gewünschten Beschleunigung der Arbeiten erteilte Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz eine Absage - dafür müsste der Platz zwei Jahre komplett gesperrt werden.

Die Archäologen haben 2010 ihre Tätigkeit aufgenommen. Im Vorjahr wurden 20.000 Einzelstücke gefunden, unter anderem kamen 2.170 Kleinfunde und 428 Münzen zum Vorschein. Das Fundmaterial füllte mehr als 130 Bananenkartons.

Die Zahl der bisher geborgenen menschlichen Überreste, die alle anthropologisch untersucht wurden, lag zuletzt bei 6.715. Im Vorjahr wurden zwei Sammelgräber entdeckt. Zudem stießen Forscher unter anderem auf einen großen mit Fußbodenheizung ausgestatteten Saal. Unklar blieb aufgrund des kleinen Ausschnittes, ob dieser zu einem öffentlichen Gebäude oder einem gehobenen Privathaus gehörte.

Römische Bauerngehöfte in Kremser Landstraße

Abseits des Domplatzes werden noch weitere zwölf archäologische Arbeiten im Gemeindegebiet von St. Pölten durchgeführt. In der Brunngasse wurde etwa eine Doppelofenanlage zum Brennen von Geschirr entdeckt, die das Bestehen einer Hafnerei bis ins 17. Jahrhundert belegen soll. Römische Bauerngehöfte wurden zudem in der Kremser Landstraße nachgewiesen.

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