Verunsicherung durch Wegfall der Milchquote

Am 1. April endet für 5.000 Milchbauern in Niederösterreich eine Ära: Nach 31 Jahren fällt die Milchquote. Sie hat bestimmt, wie viel Milch ein Bauer liefern durfte. Ab Mittwoch regiert der freie Markt in Europa, das sorgt bei vielen für Verunsicherung.

Durch die Milchquote wurde die Überproduktion eingedämmt, auch die Erzeugerpreise waren relativ stabil. Nun freuen sich die einen, weil sie mehr produzieren können, die anderen befürchten Preisschwankungen und Einkommensverluste. In einem Punkt sind sich aber die Milchbauern einig: Man kann nicht abschätzen, wie sich die Situation entwickelt, sicher ist nur, dass die Mengen größer werden.

Bei der NÖM, der zweitgrößten Molkerei Österreichs, erweiterte man die Kapazität, erklärt Vorstand Josef Simon. Ein neuer Trakt ist gebaut worden, die Anlagen werden bis Ende April nach und nach in Betrieb genommen. „Wir haben im Vorjahr 375 Millionen Kilogramm verarbeitet, und wir schätzen mit einer Zunahme zwischen vier und sechs Prozent. Es wurden in zwei Jahren 30 Millionen Euro investiert, wir können aber bis zu zehn Prozent mehr aufnehmen", so Simon. Trotzdem ist Österreich im Vergleich zu Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden ein Zwerg: In diesen drei Ländern wird ab Mittwoch so viel Milch mehr produziert, wie in ganz Österreich erzeugt wird.

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