Thalhof lädt zu Theater, Film und Literatur

Anna Maria Krassnigg lässt als neue Intendantin den Thalhof in Reichenau (Bezirk Neunkirchen) unter dem Motto „Die Residenz des Flüchtigen“ als Schauplatz für darstellende Kunst, Literatur, Geisteswissenschaften und Dialog aufleben.

„Der Thalhof wird erneut, was er einmal war: Die Wortwiege an der Rax, ein hochkarätiger Ort für Gedanken und Geschichten.“ So beschrieb die Regisseurin Anna Maria Krassnigg, die den Wiener „Salon5“ leitet, in einer Aussendung ihre Vision.

Den Auftakt bildet die „Hochstaplernovelle“ nach Robert Neumann (Premiere am 19. Juni, Vorstellungen bis 6. September), es spielen Martin Schwanda, Christian Mair und Lydia Hofmann. „La Pasada - Die Überfahrt“ von Anna Poloni (26. bis 28. Juni) erzählt in Verbindung von Bühne und Film die Geschichte eines „alten Mädchens“ (Film: Erni Mangold) und eines frühreifen Burschen. Krassnigg führt Regie. Am 21. und 28. Juni steht eine szenische Lesung von Mario Wurmitzers „Werbung, Liebe, Zuckerwatte“ über einen terroristischen Anschlag in einem Freizeitpark am Programm.

Von Grillparzer bis Schuh, von Bacon bis Mahler

Im Spätsommer folgt der nächste Programmschwerpunkt. Mit „Der Traum ein Leben“ nach Franz Grillparzer mit Musik von Franz Schubert entsteht am 23. August eine Grillparzer-Annäherung der jüngsten Künstler-Generation im Rahmen der Internationalen Sommerakademie.

Thalhof in Reichenau

ORF

Der Thalhof in Reichenau an der Rax, in dem sich Arthur Schnitzler in die Hoteliersgattin Olga Waissnix verliebte

Wilfried Steiner hat in den vergangenen Jahren drei tragikomische Romane zu den Themen Kunst, Liebe und der unauslöschlichen Sehnsucht nach beidem geschrieben und dabei Künstlerporträts von S.T. Coleridge bis Gustav Mahler entworfen: „Der Weg nach Xanadu“, „Bacons Finsternis“ und „Die Anatomie der Träume“. Im Beisein des Autors wird das „Triptychon der Künste“ in einer szenischen Lesung dargebracht (30. August).

Im Rahmen von „spiel.ball“ werden die Aufführungen von einem wissenschaftlich-künstlerischen Programm begleitet. Angesagt sind u.a. Franz Schuh, Julya Rabinowich, Erwin Riess, Paulus Hochgatterer, Franzobel und Wolfgang Müller-Funk.

Der Thalhof stand über viele Generationen hinweg im Besitz der Familie Waissnix und wurde während der Monarchie zu einem Ort der Sommerfrische, der schon Grillparzer, Raimund, Stifter, Nestroy, Schnitzler, Musil und Freud inspirierte. Dort verliebte sich Arthur Schnitzler in die Hoteliersgattin Olga Waissnix. Im historischen Ballsaal des ehemaligen Hotels werden die Theaterstücke gespielt.

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