Mafia-Villa in Baden beschlagnahmt

Bei einer Razzia gegen die ’Ndrangheta, eine italienische Mafia-Organisation, hat die italienische Polizei Immobilien, Grundstücke und Bankkonten im Wert von 21 Millionen Euro beschlagnahmt. Konfisziert wurde auch eine Villa in Baden.

Wie die Polizei nun bekanntgab, handelt es sich um ein 300 Quadratmeter großes Anwesen mit einer Dependance und einem 700 Quadratmeter großen Garten. Die Villa steht im Besitz des ’Ndrangheta-Clans Pesce, eine der reichsten Mafia-Organisationen Italiens aus der Region Kalabrien, und soll aus den Erlösen illegaler Geschäfte finanziert worden sein. Der Clan habe ausgedehnte Interessen in Italien und im Ausland, berichteten die italienischen Justizbehörden.

Veräußerungsverbot eingetragen

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestätigte am Montag den Fall, der bereits Monate zurückliege. Es habe damals ein Rechtshilfeersuchen der italienischen Behörden gegeben, sagte Sprecher Erich Habitzl auf Anfrage. Vergleichbare Fälle gebe es immer wieder, so Habitzl. Dass eine Liegenschaft beschlagnahmt wird, komme aber sehr selten vor. Im Grundbuch ist nun ein Belastungs- und Veräußerungsverbot eingetragen. Die Besitzer können folglich nicht mehr über die Villa verfügen. Die italienischen Gerichte entscheiden nun, ob das Anwesen versteigert oder eingezogen wird.

Die ’Ndrangheta gilt als die reichste Mafia-Organisation in Italien. Die Anti-Mafia-Behörde hatte kürzlich vor dem immer tieferen Eindringen der ’Ndrangheta in das Wirtschaftssystem des Landes gewarnt.

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