Ernteausfall nach Unwettern

Nach den schweren Unwettern im Weinviertel zeigt sich langsam das Ausmaß der Schäden: Häuser wurden überflutet, Bäume ausgerissen, Dächer abgedeckt. Der Hagel richtete in der Landwirtschaft schwere Schäden an.

In den Bezirken Krems, Tulln und Korneuburg seien bis zu drei Zentimeter große Hagelkörner gefallen. Neben Raps und Obst wurden besonders Weinkulturen in Mitleidenschaft gezogen, heißt es bei der Österreichischen Hagelversicherung. Der Schaden dürfte sich auf knapp fünf Millionen Euro belaufen. „Vergleichsweise früh zeigen sich heuer die Unwetter und ihre drastischen Folgen für die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel. Ein derart massiver Hagel tritt in der Regel nicht vor Ende Mai auf“, so Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger in einer Aussendung.

Rapsfeld nach Unwetter

ORF

Am Tag vor den Unwettern blühte dieses Rapsfeld noch gelb

Schadenserhebung läuft auf Hochtouren

Nach ersten Schätzungen der Experten seien 5.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche betroffen, sagt der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP): „Davon sind etwa 3.000 Hektar Weinflächen betroffen. Dort, wo vor kurzem noch ein blühendes, gelbes Rapsfeld war, sind heute die Stängel kleingehäckselt.“ In manchen Gegenden rechnet man mit einem Totalausfall der Ernte.

In Niederösterreich hat die Hagelversicherung über 80 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen gegen Hagel versichert. „Es ist eine schlimme Situation. Auch wenn es Hilfe durch die Versicherung gibt - der Bauer, der Winzer will ja sein Produkt ernten und veredeln. Aber es schafft zumindest Abhilfe in dieser schweren Zeit“, so Pernkopf. Die Schadenserhebung durch die Sachverständigen laufe bereits, um eine schnelle Abwicklung der Schadensfälle zu gewährleisten.

Aufatmen seit Mitternacht

Die Unwetter zogen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch durchs Land. Sie waren kurz und heftig, zogen aber eine Spur der Verwüstung nach sich. Besonders betroffen waren die Bezirke Korneuburg, Hollabrunn und Tulln - mehr dazu in Schlammlawine rollte durch Großmugl. Gegen Mitternacht konnten die Einsatzkräfte laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger einrücken.

Insgesamt sind bis dahin 104 Feuerwehren mit 1.350 Feuerwehrmännern und -frauen ausgerückt, es gab 480 Einsatzstellen. Am Mittwochabend zog eine neue Gewitterfront auf, die vor allem das südliche Niederösterreich traf. Sie sei jedoch relativ harmlos geblieben, so Resperger. Vier Feuerwehren mussten ausrücken, etwa um umgestürzte Bäume zu beseitigen.

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