Jeder zehnte Bürgermeister ist eine Frau

Der Anteil der Bürgermeisterinnen ist nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen im Frühjahr in vier Bundesländern von 5,9 auf 6,7 Prozent gestiegen. Den höchsten Wert gibt es mit 9,9 Prozent in Niederösterreich.

In vier Bundesländern - Niederösterreich, Kärnten, Vorarlberg und der Steiermark - fanden heuer bereits Kommunalwahlen statt. Die Zahl der Gemeinden reduzierte sich durch die Veränderungen in der Steiermark (Verringerung von 539 auf 287) und in Oberösterreich (zwei weniger) von insgesamt 2.354 auf 2.100. Die Zahl der Bürgermeisterinnen ist mit 140 insgesamt gleich geblieben.

Prozentuell hat sich der Anteil der Ortschefinnen aber von 5,9 auf 6,7 Prozent erhöht. Damit wurden laut einer Aufstellung des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen des früheren ÖVP-Klubdirektors Werner Zögernitz erstmals die sechs Prozent-Marke überschritten.

Einige neue Bürgermeisterinnen seit 25. Jänner

In Niederösterreich werden nun 57 der 573 Gemeinden von Frauen geleitet (9,9 statt vorher 8,4 Prozent). Seit den Gemeinderatswahlen am 25. Jänner sind in Niederösterreich auch etliche neue Bürgermeisterinnen im Amt: Karin Baier (SPÖ) ist neue Stadtchefin Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung). Für Sylvia Kögler (SPÖ) läuft in Grafenbach-St. Valentin (Bezirk Neunkirchen) bereits die zweite Amtsperiode als Bürgermeisterin.

Dass der Frauenanteil stärker wird, begrüßt auch Rupert Dworak, Präsident des Gemeindevertreterverbandes der SPÖ. Es gäbe keinen Unterschied in der professionellen Einstellung, so Dworak. Ähnlich sieht man das bei der ÖVP: Für Alfred Riedl, den Präsidenten des Gemeindevertreterverbandes der ÖVP, ist auch die Akzeptanz unumstritten. So habe in Bad Traunstein (Bezirk Zwettl) Angela Fichtinger als ÖVP-Bürgermeisterin bereits viel erreicht. Neu im Amt sind unter anderem die ÖVP-Bürgermeisterinnen Helga Rosenmayer in der Stadt Gmünd oder Brigitte Ribisch in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach).

Rathaus Schwechat

ORF

Auch Schwechat hat seit der Gemeinderatswahl am 25. Jänner eine Frau an der Spitze der Stadt

In Kärnten gab es eine Steigerung von 2,3 auf 5,3 Prozent, sieben der 132 Ortsvorsteher sind weiblich. Nachdem nun auch Klagenfurt eine Bürgermeisterin hat, werden mit Innsbruck zwei Landeshauptstädte von Frauen regiert.

In Vorarlberg beträgt der Frauenanteil unter den Bürgermeistern 7,3 Prozent (bisher 6,3 Prozent) und in der Steiermark - wo die Zahl der Gemeinden reduziert wurde, verringerte sich der Anteil von 5,8 auf 5,6 leicht. In den 287 Gemeinden gibt es nun statt vorher 31 Frauen in 539 Gemeinden nur noch 16 Bürgermeisterinnen.

In Oberösterreich wird ein Frauenanteil von 7,5 Prozent, im Burgenland von 4,1 Prozent, in Tirol von 3,9 Prozent und in Salzburg von 1,7 Prozent verzeichnet.

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