Dorfmeister wird Bartgeier-Patin

Die Ex-Skirennläuferin Michaela Dorfmeister hat am Dienstag in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) (Bezirk Gänserndorf) die Patenschaft für einen Bartgeier übernommen. Das Jungtier wird den Namen ihrer Tochter Lea tragen.

„Lea“ soll am 28. Mai im Dorfertal bei Kals in Osttirol ausgewildert werden. „Ich stehe hinter dem Projekt, weil mir die Natur und die Tiere am Herzen liegen. Solche wunderbaren Tiere wie die Bartgeier dürfen nicht aussterben, und wenn ich mit meinem Namen das Projekt unterstützen kann, dann mache ich das sehr gerne. Generell finde ich, dass wir unsere Umwelt und die Tiere mehr schützen müssen“, sagte die zweifache Olympiasiegerin aus Niederösterreich.

Vier Pfoten-Gründer Heli Dungler bedankte sich bei Dorfmeister für ihr Engagement und betonte, dass es eben neben finanzieller Hilfe vor allem die Unterstützung bekannter Persönlichkeiten brauche, „um das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu erhöhen“. „Lea“ werde zusammen mit einem zweiten jungen Bartgeier aus einem anderen Zuchtzentrum nach ihrer Freilassung im Dorfertal von erfahrenen Mitarbeitern betreut, hielt Hans Frey, wissenschaftlicher Leiter der EGS, fest. Die beiden Vögel würden schon im Sommer den Nationalpark Hohe Tauern erkunden. Ihre Flüge sollen mittels Sender begleitet werden.

Dorfmeister mit Kind und Geier

Vier Pfoten/Tibor Rauch

Bartgeier größter Vogel Europas

Im vergangenen Jahr habe die Station mehr als 800 Tieren geholfen, darunter waren etwa 700 Wildvögel. Bei rund zwei Dritteln handelte es sich um Jungtiere. In Haringsee würden alle Jungtiere durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90 Prozent wieder freigelassen, wurde betont.

Der Bartgeier ist mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern der größte Vogel Europas. Er war einst in fast allen Gebirgen Südeuropas und in den Alpen beheimatet. Obwohl der Bartgeier ein harmloser Aas- und Knochenfresser ist, wurde ihm nachgesagt, er würde Gämsen und Lämmer reißen und selbst vor Kindesraub nicht zurückschrecken. Er wurde daher zum „Lämmergeier“ und gnadenlos verfolgt, bis er Ende des 19. Jahrhunderts im Freiland ausgerottet war.

Im Rahmen des internationalen Projekts der Vulture Conservation Foundation wurde der Bartgeier in den Alpen wiederangesiedelt - in Kooperation mit der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) und 35 europäischen Zoos. In Österreich sind dies neben der EGS der Tiergarten Schönbrunn, der Alpenzoo Innsbruck und die Nationalparks der Alpen.