Lehrer manipulierte Maturaarbeiten

Im Militärgymnasium in Wiener Neustadt sind vier schriftliche Mathematik-Maturaarbeiten nachweislich durch einen Lehrer manipuliert worden. Der Landesschulrat Niederösterreich leitete ein Disziplinarverfahren ein, der Lehrer wurde suspendiert.

Eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft werde geprüft, wie das Bildungsministerium am Samstag der Austria Presse Agentur (APA) mitteilte. Die Arbeiten wurden den Angaben zufolge nachträglich vom Lehrer manipuliert, eine unter Anleitung des Lehrers nach der Klausur.

Von den vier am Oberstufenrealgymnasium an der Theresianischen Militärakademie manipulierten Arbeiten wurden zwei im Zuge der Überprüfung von „Genügend“ auf „Nicht Genügend“ gesetzt, hieß es im Bildungsministerium, eine dritte wurde trotz Manipulation mit „Nicht Genügend“ beurteilt und bleibt das auch. Für die betroffenen Schüler ist eine Kompensationsprüfung Anfang Juni möglich. Die vierte Arbeit wird aufgrund vorgetäuschter Leistungen nicht beurteilt. Ein Antreten beim Nebentermin im Herbst 2015 ist möglich.

Der Fall werde derzeit noch genau untersucht, sagte Landesschulratspräsident Hermann Helm gegenüber noe.ORF.at: „Der Lehrer wird vorerst vom Dienst suspendiert, und es wird ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Beziehungsweise werden wir unmittelbar nach dem Pfingsferien mit dem Ministerium das weitere Vorgehen besprechen.“

Ähnlicher Fall auch in Vorarlberg

Auch ein weiterer Fall ist aufgetaucht: In Vorarlberg soll ein Lehrer bei der Benotung von Mathematik-Klausurarbeiten offensichtlich Falsches als richtig gewertet haben. Die zuständige Schulaufsicht hat daraufhin zwei Kollegen mit der neuerlichen Korrektur der Arbeiten beauftragt. Dieser Fall wird derzeit vom Landesschulrat Vorarlberg geprüft - mehr dazu in Lehrer soll Klausurarbeiten gefälscht haben.

Im Bildungsministerium zeigte man sich am Samstag bemüht, allzu große Aufregung über die Manipulationen angesichts des heiklen Themas Zentralmatura zu vermeiden. Die zuständigen Behörden hätten alle vorgesehenen Schritte gesetzt, betonte Sektionschef Kurt Nekula gegenüber der APA.

Links: