Projekte gegen das Aussterben von Tieren

Die Zahl der Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, steigt. Doch jeder kann etwas dagegen tun: Es gibt etwa ein Projekt des Naturschutzbundes, bei dem es gelungen ist, den Wiedehopf und das Ziesel wieder anzusiedeln.

Ein Gradmesser für die vom Aussterben bedrohten Tiere ist die sogenannte „Rote Liste“, die kontinuierlich länger wird. Anlässlich der Woche der Artenvielfalt vom 16. Bis 25. Mai hat sich der ORF NÖ das erfolgreiche Projekt angesehen. Vor rund 15 Jahren gab es den Wiedehopf am Wagram nur noch ganz vereinzelt. Anlass für den Naturfotografen Josef Stefan, sich um diese Tiere zu kümmern. Gemeinsam mit einem Freund stellte er mittlerweile zahlreiche Brutkästen auf, die er auch ständig kontrolliert.

Wiedehopf

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Der Wiedehopf war vor 15 Jahren nur noch selten anzutreffen

Erfolgreiche Bemühungen

Diese Bemühungen sind erfolgreich, wie etwa ein Gelege zeigt, in dem sich fünf erst vor kurzem geschlüpfte Wiedehopfe finden. Natürlich sehr zur Freude des Naturfotografen, der mittlerweile die vom Aussterben bedrohten Vögel wieder in ihrem natürlichen Lebensraum fotografieren kann. Alles begann im Jahr 2004 mit einigen wenigen Nistkästen, erzählt Josef Stefan: „Wir haben dann im nächsten Jahr gesehen, dass wir elf Bruten haben. Dann haben wir das Gebiet bis Langenlois und Krems ausgedehnt und standen im Jahr 2014 bei einem Bruterfolg von 250 Jungvögeln und etwa 270 Brutpaaren.“

Wiedehopf-Küken

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Ein erst kürzlich geschlüpfter Wiedehopf

Schutzmaßnahmen für Ziesel

Erfolge gibt es aber auch beim Ziesel. Seit 2005 werden hier in Niederösterreich umfangreiche Schutzmaßnahmen gesetzt. Mittlerweile gibt es wieder viele Gebiete, zum Beipsiel am Wagram, wo die Population stabil ist, so Stefan: „Das Ziesel braucht kurzrasige Flächen. Das trifft bei uns in den Weingärten zu. Jetzt sind die Böden locker, weil sie immer wieder bearbeitet werden. Hier hat das Ziesel einen tollen Lebensraum.“

Ziesel

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Freiwillige Helfer gesucht

Dazu bedarf es aber vieler Freiwilliger, damit derartige Artenschutz-Projekte gelingen können, sagt die Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Niederösterreich, Margit Gross: „Wir haben Unterstützung von 100 freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich alljährlich eine Kolonie anschauen und die Ziesel zählen. Damit wissen wir wirklich, wo Schutzmaßnahmen konkret ergriffen werden müssen und wir wissen, wie es den Zieseln geht.“ Der Naturschutzbund sucht Freiwillige. Nicht nur beim Wiedehopf oder beim Ziesel, sondern auch bei vielen anderen Artenschutzprojekten, etwa beim Schutz des Bienenfressers oder bei Greifvögeln.

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