Ötscher-Ultra-Marathon: Mensch gegen Berg

Zwei Tage, 70 Kilometer und mehr als 3.000 Höhenmeter – das war am Wochenende die Herausforderung für rund 500 Athleten beim Ötscher-Ultra-Marathon. Bei Kaiserwetter war der Anstieg auf den berüchtigten „Rauhen Kamm“ der Höhepunkt.

Zum mittlerweile 19. Mal mussten hunderte Athletinnen und Athleten beim Ötscher-Ultra-Marathon an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen. Aus aller Welt kamen sie, um mit dabei zu sein. „Begonnen haben wir vor 19 Jahren mit 34 Startern. Da war alles noch entspannter. Mittlerweile ist der Ötscher-Marathon zu einer richtigen Großveranstaltung gewachsen“, sagt Veranstalter Herbert Egger.

Ötscher Marathon Läufer

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70 Kilometer müssen die Athleten an zwei Tagen hinter sich bringen, 3.000 Höhenmeter absolvieren. Dennoch oder gerade deshalb ist der Ultra-Marathon eine Faszination für die Läufer. „Es ist einfach eine fantastische Sache. Wenn man das einmal gemacht hat, kann man nicht mehr damit aufhören“, sagt Heinrich Prokesch. Der 50-Jährige aus Lunz am See lief den Ötscher-Marathon heuer zum 16. Mal in Folge.

Der Trefflingfall, die Ötschergräben, der Riffelsattel – jeder Streckenabschnitt ist eine Herausforderung für sich. Der Höhepunkt ist aber der Anstieg auf den Ost-Grat des Ötschers, den „Rauhen Kamm“. „Es ist einfach die Königsetappe, für die die gesamte Veranstaltung über die Grenzen hinaus bekannt ist“, sagt Herbert Egger. „Der ‚Rauhe Kamm‘ ist ein richtiger Spaß-Teil. Da denkt man nicht an die körperlichen Anstrengungen sondern nur an das tolle Gefühl beim Klettern, man springt über die Steine, das macht wirklich Spaß“, sagt Heinrich Prokesch.

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Auch Wolfgang Wallner ist begeistert. „Der Lauf, die Atmosphäre, die Landschaft – einfach ein Traum“. Der Hainfelder wurde im 50-Kilometer-Lauf am Samstag bester Österreicher und holte sich in einer Zeit von 4:10:57 Stunden den Staatsmeistertitel im Bergmarathon. Bei den Damen ging der Titel an die Waldviertlerin Veronika Limberger. Sie benötigte 4:43:32 Stunden.

Die Ergebnisse

Der Sieg im Ultra-Marathon ging nach Jordanien. Der Weltklasse-Läufer Salameh al Aqra gewann in 5:56:19 Stunden. Gerade einmal elf Sekunden betrug sein Vorsprung nach 70 Kilometern und fast sechs Stunden Laufzeit. Bei den Damen holte sich die Schottin Helen Bonsor in 6:36:19 den Sieg.

Ötscher Marathon Läufer

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Heinrich Prokesch beendete seinen 16. Ötscher-Ultra-Marathon als starker Siebenter und darf sich im Ziel wie alle Teilnehmer als Sieger fühlen. Und er wird wiederkommen: „Mein Ziel ist es, auch mit 70 noch hier an den Start zu gehen. Das wäre mein persönliches Highlight.“

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