Fischamend: 37 Flüchtlinge ausgesetzt

37 illegale Einwanderer sind am Sonntag in Fischamend (Bezirk Wien-Umgebung) von einem Schlepper ausgesetzt worden. Sie waren auf der Ladefläche eines Kleinlasters unter laut Polizei qualvollen Bedingungen nach Österreich gekommen.

Die Beamtin hatte die Aussetzung der illegalen Einwanderer in ihrer Freizeit beobachtet und sofort ihre Kollegen informiert. Bei der Fahndung konnten insgesamt 23 der abgesetzten 35 bis 37 Menschen in der Umgebung von Fischamend aufgegriffen und das Schlepperfahrzeug auf der Ostautobahn (A4) auf der Abfahrtsrampe Bruck-West angehalten werden.

Schlepper verhaftet

Unter den illegale Einwanderern befanden sich auch Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren. Der 40-jährige Schlepper aus Rumänien wurde festgenommen. Er sagte aus, dass er über eine Weisung von Auftraggebern die Menschen aus Afghanistan im Gemeindegebiet von Fischamend ausgesetzt habe.

Unmenschliche Zustände

Die Schlepperorganisation hatte mindestens 35 bis 37 Afghanen auf die sieben Quadratmeter große Ladefläche des Klein-Lkw gepfercht. Sie mussten hockend und teilweise stehend auf der etwa sechsstündigen Fahrt nach Österreich in unmenschlicher Hitze im Laderaum ausharren. Während der gesamten Fahrt wurde keine Pause eingelegt, weshalb die Flüchtlinge auch ihre Notdurft auf dem Lkw verrichten mussten.

Das Schlepperfahrzeug war für die illegalen Fahrten präpariert. In das Dach des Laderaums waren mehrere Luftlöcher mit einem Durchmesser von 10 Millimeter gebohrt. Dadurch gelang aber nicht genügend Frischluft in den Wagen. Die Flüchtlinge erweiterten daher - vermutlich mit bloßen Fingern - diese Bohrungen, um genügend Luft zum Atmen zu bekommen.

Bis zu 12.000 Dollar für Schleppung

Der festgenommene Schlepper soll für seine Fahrerdienste 200 Euro in bar erhalten haben. Die Flüchtlinge mussten für die Schleppung aus dem Iran bis in ihr europäisches Zielland zwischen 6.500 Euro bis 12.000 US-Dollar pro Person an eine kriminelle Organisation bezahlen.

Der festgenommene Schlepper war bei seiner Einvernahme durch die Beamten des Landeskriminalamts (Ermittlungsbereich Menschenhandel) teilweise geständig. Es besteht der dringende Verdacht, dass er für weitere Großschleppungen verantwortlich ist. Der Mann wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

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