250 statt 400 Flüchtlinge in Arena Nova

Der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) hat angekündigt, in der Arena Nova 400 Asylwerber unterbringen zu wollen. Er sorgte damit für Unmut in der bunten Stadtregierung, vor allem der FPÖ. Nun wurde die Zahl auf 250 reduziert.

Schneebergers Angebot, 400 Asylwerbern ein Quartier in der Veranstaltungshalle zu bieten, konnte „in der Kürze“ nicht mit der FPÖ abgesprochen werden. Diese reagierte empört und drohte mit dem Ende der Regierungszusammenarbeit in Wr. Neustadt.

Situation bleibt angespannt

Auch nach einer Aussprache am Freitag blieb die Situation zwischen den Partnern angespannt. Die Anzahl der Flüchtlinge wurde zwar auf 250 reduziert, dies sei aber laut Aussendung der FPÖ „kein Garant für eine weitere Zusammenarbeit“. Außerdem habe man klargestellt, dass nach Ablauf der Frist (Ende August) keine Bleibe zur Verfügung gestellt werde: „In unserer Verantwortung wird es kein Massenlager in Wiener Neustadt geben“, betonte Bürgermeister-Stellvertreter Michael Schnedlitz (FPÖ).

„Die Kommunikation war nicht optimal“, räumte Philipp Gruber, Gemeinderat und Wiener Neustädter ÖVP-Klubobmann, im Gespräch mit der APA ein. In diesem Zusammenhang sah er die Kritik der FPÖ durchaus als „berechtigt“ an. Er verwies aber gleichzeitig darauf, dass Schneeberger in seiner Funktion als Vorsitzender der Arena Nova, „diesen dringenden Hilferuf der Innenministerin Folge geleistet hat“.

Quartier bis Ende August

Noch am Donnerstagabend wurde mit dem Umbau der 1.500 Quadratmeter großen Halle begonnen, im Laufe des Freitags sollen bereits die ersten Flüchtlinge einziehen. Laut Bürgermeister Schneeberger habe man „menschliche Feuerwehr“ spielen müssen: „Weil viele versagen: Es versagt die EU, es versagt der Bundeskanzler, es versagen viele andere Länder. Die Innenministerin steht mit dem Rücken zur Wand, da kann man nur helfen und muss menschlich agieren. Daher habe ich diesen Akt gesetzt.“ Den „Shitstorm“, also den Aufschrei im Internet, würde er schon aushalten, so Schneeberger.

Die Zusammenarbeit zwischen ÖVP, FPÖ, Grüne und zwei Namenslisten in Wiener Neustadt nach den Gemeinderatswahlen im Jänner ist erst wenige Monate alt. Dadurch erhielt die Stadt mit Schneeberger erstmals einen schwarzen Bürgermeister. „Vollste Unterstützung“ für die Unterbringung von Asylwerbern in der Veranstaltungshalle kam vom SPÖ-Bezirksvorsitzenden Abg. Peter Wittmann.

Die Flüchtlinge sind bis Ende August in der Arena Nova untergebracht. Der Veranstaltungsbetrieb läuft trotz der Flüchtlinge in den anderen drei Hallen weiter.