Sommernachtsgala eröffnete Klassikreigen

In Grafenegg ist am Freitag die Sommernachtsgala über die Bühne gegangen. Sie wurde erstmals von Yutaka Sado, dem neuen Chefdirigenten der Tonkünstler, dirigiert. Seit 2007 wird mit dieser Gala die jährliche Festivalsaison eröffnet.

Solisten wie die Mezzo-Spranistin Eva Kulman begeisterten das Publikum. Das Tonkünstlerorchester begeisterte mit einem breit gefächerten Programm von Georges Bizests „Carmen“ bis hin zu Emmerich Kalmans „Csardasfürstin“. Zum ersten Mal dirigierte in Grafenegg der japanische Maestro Yutaka Sado, der ab Herbst die Leitung des Tonkünstler-Orchesters übernimmt.

Grafenegg Sommernachtsgala

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Yutaka Sado übernimmt ab Herbst die Leitung des Tonkünstler-Orchesters

Für den künstlerischen Leiter von Grafenegg, Rudolf Buchbinder, ist Sado auch für das Festival eine Bereicherung: „Er ist ein hochqualifizierter Mann von einem anderen Erdteil und ich glaube, auch diese Kulturen zu uns zu bringen und der gegenseitige Austausch sind enorm wichtig“, so Buchbinder. Auch Solistin Elisabeth Kulmann war nach dem Auftritt vom neuen Chefdirigenten beeindruckt: „Weil er die Lockerheit wirklich schafft und so viele verschiedene Stile unter einen Hut gebracht hat, das ist nicht so einfach.“

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Solisten wie die Mezzo-Sopranistin Eva Kulmann und der polnische Tenor Piotr Beczala begeisterten das Publikum

Über dem Wolkenturm blieb es trocken

Den ganzen Tag über regnete es immer wieder, daher war es zunächst nicht sicher, ob das Konzert unter freiem Himmel stattfinden kann. Prominente Gäste wie Moderatorin Vera Russwurm hatten aber keine Angst vor der Kälte: „Ich habe draußen noch ein Mäntelchen zum Drüberziehen und außerdem habe ich gehört, dass Decken ausgegeben werden, also ist es nicht wirklich ein Problem. Aber das Wichtigste ist der Kuschelpartner. Und der ist da an meiner Seite und hat einen langen Arm“, so Russwurm kurz vor dem Konzert.

Die Gala wurde vom ORF auch wieder zeitversetzt im Fernsehen übertragen. Da hatten die Zuseher Zuhause vor den Bildschirmen im warmen Wohnzimmer fast einen Vorteil, meint der kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl: „Ja fast wäre es heute im Fernsehen schöner. Trotzdem: Wenn man dann vor der Bühne sitzt und sich das anhört ist es einfach ein unvergleichlicher Konzertgenuss hier bei diesem Wolkenturm. Da kann das Fernsehen fast mithalten, aber nicht ganz.“

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Am Abend blieb es über dem Wolkenturm trocken

Der Festivalstandort machte sich einen Namen. Grafenegg ist längst eine Marke geworden, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP).: „Und Gott sei Dank ist das nicht nur für Niederösterreich und für Österreich eine Marke geworden, sondern mittlerweile auch auf internationaler Ebene. Das hebt natürlich das Image des gesamten Bundeslandes weit über den normalen Durchschnitt hinaus." Dass sich das Festival bereits etablierte, zeigt sich auch am Publikumsinteresse: Die zweitägige Gala war wie gewohnt ausverkauft.

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