bauMax: Weitere Märkte vor Verkauf

bauMax will sich offenbar von weiteren Filialen im Ausland trennen. Wie die APA berichtet, sollen noch im Juni Verträge für den Verkauf von 38 Geschäften in Tschechien und der Slowakei unterschrieben werden. Käufer soll die Baumarktkette Obi sein.

Die finanziell angeschlagene Baumarktkette trennt sich seit Monaten sukzessive von Filialen im Osten Europas. In den vergangenen eineinhalb Jahren hat bauMax im Osten Europas 38 Filialen verkauft, 14 weitere geschlossen. Nun könnten auch die Standorte in Tschechien und der Slowakei verkauft werden, konkret an Deutschlands größte Baumarktkette Obi.

Gerüchte: 65 Filialen weniger in Österreich

In der Firmenzentrale in Klosterneburg will man das nicht bestätigen, ebenso wenig, dass sich bauMax auch von den 65 Filialen in Österreich trennen will. In beiden Fällen handle es sich um Gerüchte, die man nicht kommentieren will, sagte Sprecherin Monika Voglgruber zu noe.ORF.at.

bauMax-Filialschließungen:

  • Rumänien: 15 (verkauft)
  • Bulgarien: 8 (verkauft)
  • Ungarn: 15 (verkauft)
  • Kroatien: 6 (geschlossen, Insolvenzverfahren läuft noch)
  • Türkei: 7 (geschlossen)
  • Slowakei: 1 (geschlossen)

Baumax hat aktuell 106 Filialen in Österreich, Tschechien, der Slowakei und Slowenien.

Um die 65 Märkte in Österreich rittern laut der Austria Presse Agentur (APA), die sich auf Insider beruft, die britische Baumarktkette Kingfisher und die französische Adeo-Gruppe. Ob auch Obi im Rennen um heimische Filialen ist, sei unklar. Vonseiten bauMax sei immer die Rede von einer „Handvoll“ Interessenten, so der Insider. Ihm zufolge soll das Österreich-Geschäft Ende Juli oder Anfang August abgestoßen sein. Ob die Marke „bauMax“ bestehen bleibt, sei noch offen. Laut „Format“ soll spätestens bis Mitte Juli zumindest ein Teil des österreichischen Filialnetzes an Adeo gehen.

Ursprünglich war geplant, dass bauMax sich aus den verlustbringenden Ländern Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Türkei und Ungarn zurückzieht und sich auf Österreich, Slowakei und Tschechien konzentriert. Man habe im Laufe der letzten Monate aber die Verkaufsstrategie geändert, nachdem man gesehen habe, wie gut sich die schlechten Märkte verkaufen ließen, hieß es von informierter Seite zur APA. In Österreich gebe es pausenlos Aktionen, um den Umsatz zu treiben und so das Unternehmen für einen Verkauf „aufzuhübschen“, so der Insider. Es gehe darum, für die Banken möglichst viel rauszuholen.

Nur noch 106 statt 158 Filialen

bauMax steckt seit einigen Jahren in einer tiefen Krise. Das niederösterreichische Unternehmen im Besitz der Familie Essl mit Sitz in Klosterneuburg hat sich bei der Expansion nach Osteuropa überhoben. 2013 schrieb die Baumarktkette einen Konzernverlust von 189 Mio. Euro, nach einem Minus von 126 Mio. Euro im Jahr davor. Für 2014 liegen noch keine Zahlen vor. bauMax hat laut Unternehmensangaben aktuell 6.200 Mitarbeiter, davon rund 3.500 in Österreich. 2013 beschäftigte der Konzern noch 8.900 Mitarbeiter, davon 4.000 hierzulande. Das konzernweite Filialnetz schrumpfte im vergangenen Jahr allerdings von 158 auf nur noch 106 Filialen.

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