Krisenherde belasten Flughafen

„Die Krisenherde in Europa und im Nahen Osten belasten das Geschäft des Flughafens Schwechat.“ Das sagte Vorstand Günther Ofner. Sein Vertrag und der seines Vorstandskollegen Julian Jäger wurden am Dienstag vorzeitig bis 2021 verlängert.

Der Flughafen sieht sich als wirtschaftlicher Taktgeber für die ganze Region. Laut Ofner siedelten sich in den vergangenen Jahren neue Betriebe an, Hunderte Arbeitsplätze seien entstanden. Auf dem Flughafen selbst konnte die Produktivität laut Ofner um 25 Prozent gesteigert werden: „Das heißt, wir haben die Kosten gesenkt, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen mehr leisten als vorher. Denn nur so können wir den Standort absichern.“

„Fluglinien können immer weniger zahlen“

Als größte Konkurrenz für Schwechat gilt derzeit der Flughafen München, auch dort denkt man über den Bau einer dritten Piste nach. Darüber hinaus befinde sich die gesamte Branche im Umbruch, sagte Ofner: „Die Fluglinien können immer weniger zahlen, sind wirtschaftlich sehr unter Druck. Wir müssen beste Qualität zu günstigsten Kosten liefern, weil letztlich die Passagiere nicht bereit sind, mehr für die Tickets zu zahlen, wenn sie von Wien abfliegen. Und diese Herausforderung besteht auch in den nächsten Jahren.“

Aber auch die derzeitige Flüchtlingswelle und die dahinter stehenden Krisen belasten das Geschäft: „Russland und Ukraine: Halbierung des Passagieraufkommens. Naher Osten, Syrien, Irak, Libyen: Alle diese Krisenherde beeinflussen unser Geschäft sehr negativ.“

Günther Ofner

APA/Georg Hochmuth

Flughafen-Vorstand Günther Ofner

Derzeit wird auf dem Flughafen das Großprojekt „Airport City“ umgesetzt. Ziel ist es, zusätzliche Dienstleistungen wie zum Beispiel ein Fitnesscenter anzubieten, auch ein weiteres Hotel soll entstehen. Das nächste Projekt liegt bereits in der Schublade: Der „Terminal 2“ soll erneuert werden, so Ofner. „Hier geht es darum, unseren Passagieren noch mehr Komfort zu bieten und die Schwächen, die die Struktur derzeit hat, möglichst auszugleichen, neue Geschäfte, neue Restaurants anzubieten und eben die Bauwerke, die aus den 1960ern stammen, zu erneuern.“

Aufsichtsrat verlängerte Verträge vorzeitig

Die Verträge von Ofner und seinem Vorstandskollegen Julian Jäger wären im September 2016 ausgelaufen, am Dienstag wurden diese vorzeitig bis zum Jahr 2021 verlängert - mehr dazu in Flughafen: Vorstände vorzeitig verlängert.

Das Gespräch mit Flughafen-Vorstand Günther Ofner führte Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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