1970er-Feeling in Amstetten

Coole Bee-Gees-Musik, eine Liebesgeschichte und heiße Tanzszenen erwarten die Besucherinnen und Besucher des Musical Sommers Amstetten: „Saturday Night Fever“, basierend auf dem Film aus dem Jahr 1977.

"Brooklyn, New York, 1976. Tony Manero lebt in den Tag hinein. Sein Job im Farbengeschäft von Mr. Fusco füllt ihn nicht aus, die Kleinbürgerlichkeit seines Elternhauses deprimiert ihn. Sein einziger Lichtblick ist die Disco „2001 Odyssey". Dort trifft er jeden Samstagabend seine Freunde. Dort ist er der König der Tanzfläche, begehrt und beliebt“ - so beginnt die Geschichte von „Saturday Night Fever“...

Ein Film, der Musikgeschichte schrieb

Der Film „Saturday Night Fever“ setzte Trends in Mode und Musik und machte John Travolta in der Rolle des Tony Manero zum Star. 1978 wurde er in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ für den Oscar nominiert. Die Musik schrieb Geschichte. Mit dem 1977 erschienenen Soundtrack zum Film feierte die Popgruppe The Bee Gees (Barry, Maurice und Robin Gibb) ihren größten kommerziellen Erfolg.

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„Saturday Night Fever“

Hits wie „Stayin’ Alive“, „Night Fever“, „Tragedy“ oder „Jive Talkin’“ - noch bis 15. August in Amstetten.

In den Vereinigten Staaten standen die Gibb-Brüder 24 Wochen lang an der Spitze der Album-Charts und hielten sich bis 1980 in den Hitparaden. Das Disco-Phänomen war geboren. Bis heute sind die großen Hits der Bee Gees in den Playlists der Radiostationen vertreten: „Stayin’ Alive“, „Night Fever“, „Tragedy“, „How Deep Is Your Love“, „If I Can’t Have You“, „Jive Talkin’“, „More Than A Woman“, „You Should Be Dancing“ oder „Immortality“ sind nur einige der Songs, die in „Saturday Night Fever“ Disco-Feeling nach Amstetten bringen werden.

Ein Musical, das Emotionen aufkommen lässt

„Auf unser Publikum wartet ein vor Energie sprühendes Ensemble, das die Choreografien von Ramesh Nair zur Musik von den Bee Gees toll umsetzt“, sagt Intendant Johann Kropfreiter. „Saturday Night Fever“ sei ein Tanzmusical, das viele Emotionen aufkommen lässt.

noe.ORF.at: Warum haben Sie sich für dieses Stück entschieden?

Intendant Johann Kropfreiter: Der Musical Sommer Amstetten bringt im 26. Jahr seines Bestehens das 25. Musical auf die Bühne, nur „Der kleine Horrorladen“ wurde ein zweites Mal gespielt. Spielpläne, die alle fünf bis sieben Jahre gleich aussehen, sind im Festivalbetrieb keine Seltenheit, interessieren mich jedoch nicht. Amstetten hat sich in der Musicalszene mit vielen österreichischen Erstaufführungen und drei Uraufführungen seine Position erspielt. Meine Herausforderung sehe ich darin, Stücke zu finden, die selten bis nie in Österreich gespielt wurden, „Saturday Night Fever“ ist eines davon!

noe.ORF.at: Warum soll man gerade heuer zu Ihnen nach Amstetten fahren?

Johann Kropfreiter: Weil Sie nach „Xanadu“ (2013) und „Flashdance“ (2014) unser drittes Musical aus den 1970er und 1980er Jahren einfach nicht verpassen dürfen. Auf unser Publikum wartet ein vor Energie sprühendes Ensemble, das die Choreografien von Ramesh Nair zur Musik von den Bee Gees toll umsetzt. „Saturday Night Fever“ - ein Tanzmusical, das in den Dialogszenen aber auch viele Emotionen aufkommen lässt. Und einen Grund gibt’s noch: Sie können bei uns die Schlechtwettergarderobe zu Hause lassen, wir spielen Indoor!

noe.ORF.at: Wie sehen Sie Ihren Spielort in drei Jahren? Wie wollen Sie ihn entwickeln?

Johann Kropfreiter: Amstetten musste im Jahr 2011 aus finanziellen Gründen eine Pause einlegen. Es hat immerhin drei Jahre gedauert, bis wir wieder unser Stammpublikum zurückerobern konnten. Im Vorjahr mussten erstmals 20 Vorstellungen angesetzt werden, um den Großteil der Kartenanfragen zu erfüllen. Es gilt, sorgsam mit diesem Vertrauensvorschuss umzugehen. Wie lange ich noch Stücke entdecke, die in unseren Spielplan passen, noch nicht gespielt wurden und auch festivaltauglich sind, wird mich über die nächsten drei Jahre hinaus begleiten.

noe.ORF.at: Worin sehen Sie die gesellschaftliche Aufgabe des Theaters, im speziellen die Aufgabe des Sommertheaters?

Johann Kropfreiter: Mit dem Begriff „Sommertheater“ kann ich wenig anfangen, das ist für mich eher eine abwertende Definition. Es gibt ja auch kein „Wintertheater“. Ich habe im Sommer Theaterstücke miterlebt, denen wenige Chancen eingeräumt wurden, zum Publikumsmagneten zu avancieren. Das Gegenteil ist eingetreten. Und Umgekehrtes habe ich auch oft miterlebt. Meist war dafür die Qualität der Produktionen mitentscheidend. Die gesellschaftliche Aufgabe sehe ich durchaus darin, dem Publikum ab und zu etwas zuzutrauen. Alles natürlich im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten.

noe.ORF.at: Was ist die Botschaft des Stücks?

Regisseur Ramesh Nair: Tatsächlich ist für mich die Botschaft des Stückes, die, die auch für mich sehr wegweisend in meinem Leben war und immer noch ist: „Folge dem, was du selbst als richtig empfindest und erfülle nicht nur das, was andere von dir erwarten bzw. verlangen.“ Wäre ich meinem Herzen damals nicht gefolgt, wäre ich wohl nie Darsteller, Regisseur oder Choreograph geworden. Aber schon damals sagte ich meiner Familie, dass ich diesen Weg gehen muss, sonst würde ich nicht glücklich werden.

In „Saturday Night Fever“ sehen wir eine ganze Reihe gestrandeter Menschen: Tony, der sich nur wirklich spürt, wenn er tanzen kann und in einem familiären Umfeld lebt, dem er gern entfliehen möchte. Sein Bruder Frank Junior, der sein Priesteramt ablegen möchte, weil er merkt, dass er diesen Beruf nur auf Wunsch seiner Eltern gewählt hat. Oder Stephanie, die nach Anerkennung sucht und gerne in einer angeseheneren Welt leben möchte. Alle kämpfen für sich und für ihr Glück und durchleben dabei unterschiedliche schwierige Situationen, die das Leben so mit sich bringt.

noe.ORF.at: Welche Inszenierungsmöglichkeiten bietet der Spielort und wie nützen Sie diese?

Ramesh Mair: Ich bin heuer unglaublich glücklich und zufrieden mit dem Bühnenbild, das Roswitha Wilding-Meisel entwickelt hat. Wir haben drei gigantische Tower, die sich drehen können, und mit denen wir somit die schnellen Ortswechsel simulieren können. Und zum ersten Mal werden wir mit einem Orchestergraben und einer Passarella arbeiten, also einem Steg, der um den Orchestergraben führen wird. Ich glaube, besser hätten wir die Platzmöglichkeiten nicht nutzen können. Unsere 20 Darsteller werden ausreichend Raum finden, um eine optimale Performance abliefern zu können.

„Saturday Night Fever“

Das Musical „Saturday Night Fever“ von Robert Stigwood und Bill Oakes mit der Musik von den Bee Gees hatte am 22. Juli in der Johann-Pölz-Halle in Amstetten Premiere. Weitere Aufführungen sind am 24., 25., 26., 30. und 31. Juli sowie am 1., 6., 7., 8., 13., 14. und 15. August.

Mitwirkende: Gernot Romic, Emma Hunter, Laura Friedrich Tejero, Michael Heller, Ivo Giacomozzi, Nico Stank, Riccardo Greco, Robert David Marx, Gerhard Karzel, Shlomit Butbul u.a.
Regie und Choreographie: Ramesh Nair
Musikalische Leitung: Christian Frank
Bühnenbild: Roswitha Wilding-Meisel
Kostümbild: Monika Biegler
Maske: Monika Krestan
Intendanz: Johann Kropfreiter

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