Zauberweltmeister aus Niederösterreich

Der neue Weltmeister in Mentalmagie kommt aus Krems. Thommy Ten hat sich gemeinsam mit seiner Partnerin Amélie van Tass in Italien bei der offiziellen Weltmeisterschaft der Zauberkunst gegen die Konkurrenz durchgesetzt.

Mit ihrem Act „Intuition“ holten die Niederösterreicher den Sieg. Dabei nimmt Thommy Ten verschiedene Gegenstände von Menschen im Publikum in die Hand, seine Partnerin Amélie van Tass ist mit verbundenen Augen auf der Bühne und „weiß“, was ihr Partner gerade angreift.

Insgesamt arbeiten sie schon vier Jahre lang an der Zaubernummer, die vergangenen eineinhalb Jahre haben sie sich speziell auf die Weltmeisterschaft in Rimini vorbereitet. Entscheidend sei die häufige Übung gewesen, sagt Amélie: „Wir sind im Vorjahr 400 Mal aufgetreten und hatten dadurch sehr viel Zeit, daran zu arbeiten. Man merkt nur vor Publikum, was passt und was nicht, was gut ankommt und was funktioniert.“

„Intuition“

Ausschnitte vom Siegerauftritt finden Sie hier.

Der Sieg in der Kategorie Mentalmagie ist auf zweierlei Weise besonders, da hier seit dreißig Jahren kein erster Platz gekürt wurde. In dieser Zeit hat niemand die Mindestpunktezahl erreicht. „Dass wir diese Regel nach dreißig Jahren gebrochen haben, ist unglaublich“, erzählt Thommy Ten, „als sie unsere Namen aufriefen, dachte ich, das sei unmöglich.“ Es gab auch noch zwei weitere Preise für Österreich. Wolfgang Moser erhielt einen 2. Platz in der Sparte Palour Magic sowie Anca und Lucca einen 2. Platz in Mental Magic.

Magierkollegen verblüfft

Bei der Weltmeisterschaft, die von der Fédération International des Sociétés Magiques (FISM) ausgerichtet wird, treten die Konkurrentinnen und Konkurrenten vor Magierkollegen auf. Thommy Ten und Amélie van Tass mussten sich in Italien vor rund 3.000 Menschen aus der Zauberbranche beweisen. „Während dieser Zeit sind viele Kollegen zu uns gekommen, haben uns gelobt und auch gefragt, wie das funktioniert“, erzählt der Kremser, „ein paar meinten: das gibt es doch nicht, dass ich das als Zauberer nicht weiß.“

Doch der Ehrenkodex verbietet dem Mentalmagier natürlich, seine Tricks zu verraten, nicht einmal Freunde und Familie werden eingeweiht, „man will ja niemandem die Illusion rauben.“ Bekannte Gesichter im Publikum sind jedenfalls immer eine besondere Herausforderung, erzählt Amélie: „Oft ist man vor 2.000 Leuten in Australien weniger nervös, als vor 100 Leuten bei einem Auftritt in der Heimat.“ In Österreich dürfen sich die beiden erst am 30. Oktober in St. Pölten wieder beweisen. Bis dahin geht es für die frisch gebackenen Weltmeister noch rund um den Globus. Von Mexiko bis Neuseeland ist bei ihrer aktuellen Tour alles dabei.