Flugrettung: Nachtflüge in Sicht

Die ÖAMTC-Flugrettung ist im vergangenen Jahr in Niederösterreich 4.164 Einsätze geflogen. In Zukunft will man die Sicherheit bei Nachtflügen verbessern, bis Ende 2016 sollen alle Hubschrauber auch nachtflugtauglich sein.

Durch die schnelle Versorgung mit Hilfe eines Notarztes, der mit einem Hubschrauber zum Unfallort geflogen wird, wird in Niederösterreich jeden Tag einem Menschen das Leben gerettet, wie aus der jüngsten Bilanz der Flugrettung hervorgeht. Viele andere Patienten profitieren durch den raschen Einsatz ebenfalls, sie erleiden dadurch weniger Folgeschäden.

Von den mehr als 4.000 Einsätzen im Zeitraum vom 29. April 2014 bis 9. Juli 2015 waren 3.141 Primäreinsätze. Insgesamt waren die Notarzthubschrauber 1.655 Stunden in der Luft. Disponiert wird über die Notrufnummer 144, von wo aus jenes Einsatzmittel alarmiert wird, das am schnellsten am Notfallort sein kann.

Neues System zeigt Hindernisse an

Die Finanzierung dieser Einsätze ist durch das Land mit 1,6 Millionen Euro pro Jahr vorerst gesichert. Damit könne man auch in die Ausbildung und in neue Technologien investieren, sagte Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung.

„Dazu gehört die Umrüstung auf ein sogenanntes ‚Moving Maps System‘, mit dem wir zeitnah jeden Tag neu auftretende Hindernisse in den Hubschrauber einspielen können, sodass die Hubschraubercrews auch gefährliche Situationen - etwa Seilbahnen, die kurzfristig errichtet werden - angezeigt bekommen“, sagte Kraxner.

Hubschrauber sollen nachtflugtauglich werden

Zusätzlich will man bis Ende 2016 Nachtsichtgeräte für die Flugrettung anschaffen, sagte Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ). „Das ist allerdings eine Frage der Finanzierung, die man in diesem Rahmen auch aufstellen muss, aber derzeit ist diese Finanzierung in diesem Ausschreibungsmodell noch nicht enthalten“, so Androsch. Der Vertrag der Flugrettung mit dem Land Niederösterreich läuft derzeit bis 2019.

Hubschrauber landet

Patrik Lechner/ einsatzdoku.at

Rettungsflüge sollen in Zukunft auch in der Nacht möglich sein

Maximal 16 Flugminuten zum Einsatzort

Die Standorte der Flugrettung in Niederösterreich sind in Krems, Wiener Neustadt und Ybbsitz (Bezirk Amstetten), das Weinviertel wird von Wien aus versorgt. In Grenzregionen kommen auch - ebenso wie umgekehrt - Kräfte aus dem Burgenland, der Steiermark und Oberösterreich zum Einsatz. Die Maschinen werden im Flugrettungszentrum Ost in Wiener Neustadt gewartet, wo auch ein Ersatzhubschrauber bereitsteht.

Von den jeweiligen Stützpunkten liegt der weitest entfernte Einsatzpunkt 16 Flugminuten entfernt, drei Minuten nach der Alarmierung ist der Hubschrauber in der Luft. Die Einsatzbereitschaft beginnt derzeit mit Sonnenaufgang und endet in der Regel mit Sonnenuntergang.

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