Brasilien zu Gast in der Kunsthalle

Die Kunsthalle Krems präsentiert zwei brasilianische Positionen. Die Retrospektive „Ines Lombardi“ und die Personale „Ernesto Neto“ sind von Sonntag bis 18. bzw. 1. November zu sehen.

Gemeinsam sei den Kunstschaffenden die Auseinandersetzung mit der Moderne bzw. der Kunst- und Kulturgeschichte ihres Landes, hob Direktor Hans-Peter Wipplinger bei einer Presseführung hervor. An verbindenden Aspekten nannte Wipplinger auch das Interesse am Umgang mit Architektur, Umwelt und Natur, wenngleich die künstlerischen Lösungsansätze unterschiedlich seien. Die Einladung zur Interaktion und Partizipation fordere „mündige Betrachter“.

Themeninseln zu Neto

Die Präsentation des künstlerischen Schaffens von Ernesto Neto, geboren 1964 in Rio de Janeiro, entstand in Kooperation mit Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Während sich in der TBA21 (Augarten) in Wien eine Installation schamanistisch-spirituellen Traditionen widmet, umfasst die Personale in Krems Arbeiten der vergangenen 25 Jahre - von frühen Skulpturen bis zur Installation.

Die Schau ist nicht chronologisch aufgebaut, sondern anhand von Themeninseln wie etwa zum Bereich Mann - Frau oder zur Psyche. Netos Auseinandersetzung mit Gravitation, olfaktorische Aspekte, Interaktion sowie seine Mythen- und Legendenwelt finden ebenso Eingang. „Weiße Stofflandschaften, gigantische Zellhaufen, schwebende Textilschläuche, hängende Gewichte, weiche Gewebe und duftende Gewürzsäcke: Ernesto Netos Plastiken sind ein Fest für die Sinne“, heißt es im Katalog zur Ausstellung.

Kunsthalle Krems

Ausstellungen „Ines Lombardi“ und „Ernesto Neto“, 19.7.-18. bzw. 1.11.

Lombardi reflektiert Moderne

Wahrnehmung, Repräsentation und Zeitlichkeit sind Themen der in Sao Paulo geborenen, seit 1980 in Wien lebenden Künstlerin Ines Lombardi (Jahrgang 1958). Sie setzt in ihren Werkserien die Medien Fotografie, Video, Collage und Installation in Beziehung zueinander und kreiert im Zusammenspiel von Raum, Objekt und Betrachter.

Die Schau ist auf die vergangenen fünf Jahre fokussiert, ein Zeitraum, in dem die Künstlerin verstärkt Themen der brasilianischen Moderne reflektiert. Neue Arbeiten werden in Kontext zu früheren gestellt, sprach Kuratorin Verena Gamper bei der Presseführung nicht nur von einer Retrospektive, sondern auch von einer Prospektive.

Link: