42 Flüchtlinge in Kastenwagen gesperrt

Die Polizei hat am Freitag einen Schlepper angehalten, der 42 Flüchtlinge, darunter auch Kinder, auf engstem Raum in einen Kastenwagen gesperrt hatte. Während der achtstündigen Fahrt gab es für diese kein Wasser und keine Toilette.

Ein Autofahrer habe Anzeige wegen eines hellblauen Kastenwagens erstattet, der auf der Ostautobahn (A4) in Schlangenlinien gefahren sei, wie die NÖ Landespolizeidirektion am Sonntag mitteilte. Eine Streife der Autobahnpolizei Schwechat habe dann den Wagen bei einem Kreisverkehr in Rannersdorf (Bezirk Wien-Umgebung) angehalten. Um die Fahrzeugtür zum Laderaum öffnen zu können, mussten die Polizisten eine zehn Zentimeter lange Schraube mit Gegenmutter öffnen, mit der die Tür verschlossen war.

Viele Menschen in Kastenwagen gepfercht

LPD NÖ

42 Menschen waren stundenlang in einem engen Kastenwagen eingepfercht

Keine Luft zum Atmen

Im Inneren des Laderaumes waren laut Angaben der Polizei 42 Menschen auf einer geschlossenen Fläche von etwa sechseinhalb Quadratmetern eingepfercht. Einige Personen seien gestanden, viele seien auf dem Boden gehockt, heißt es. Unter den Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien waren auch Jugendliche und Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren.

Kastenwagen mit Nagel verschlossen

LPD NÖ

Die Tür zum Laderaum des Kastenwagens war versperrt

Weder Lüftungsschächte noch Löcher ermöglichten eine Frischluftzufuhr. Die Personen dürften während der achtstündigen Fahrt nichts zu trinken bekommen haben, außerdem konnten sie das enge und überhitzte Fahrzeug nicht verlassen. Auch ihre Notdurft mussten sie laut Polizei im Wagen verrichten.

37-Jähriger sitzt in Haft

Alle 42 Geschleppten wurden nach der Anhaltung vom Rettungsdienst erstversorgt. Der 37-jährige Lenker wurde festgenommen. Er soll die Anweisung gehabt haben, die 42 Flüchtlinge von der serbisch-ungarischen Grenze ohne Pause nach Österreich zu transportieren und im Gemeindegebiet von Rannersdorf auszusetzen. Laut Polizei besteht der Verdacht, dass der Mann für weitere Großschleppungen verantwortlich ist. Weitere Ermittlungen laufen. Der 37-Jährige wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

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