Polizei fasste Kremser Brandstifter

Die Brandserie in Krems dürfte geklärt sein: Die Polizei hat in der Nacht auf Dienstag einen jungen Mann festgenommen. Der 19-Jährige wurde auf frischer Tat ertappt, als er zum dritten Mal einen Holzstoß anzünden wollte.

Kurz nach 23.00 Uhr ertappten zwei Kriminalbeamte, die sich beim Treppelweg in der Mitterau auf die Lauer gelegt hatten, den Mann. Mit einem Feuerzeug versuchte er zum dritten Mal seit der Nacht auf Samstag, einen Holzstoß anzuzünden. Die Polizisten konnten das Feuer aber austreten und den Verdächtigen anhalten.

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Täglich Einsätze

Die Freiwillige Feuerwehr Krems rückte seit Dienstag täglich zu mindestens einem Brandeinsatz aus. Nun konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden.

Der Lehrling aus dem Stadtgebiet von Krems gab noch an Ort und Stelle zu, seit vergangener Woche sieben Müllbehälter und zwei Holzstöße angezündet zu haben. Zum ersten Mal dürfte er aber bereits im Februar zugeschlagen haben, auch damals brannte ein Müllbehälter.

Zum Motiv sagte der 19-Jährige, dass er von einem Freund bedroht worden sei. Konkret soll es um einen Verkehrsunfall gehen, den der junge Mann verursacht hat und bei dem der Freund und dessen Freundin verletzt wurden. Um ihn nicht anzuzeigen, habe der Freund von ihm verlangt, Müllbehälter und zum Schluss auch Holzstöße in der Kremser Au anzuzünden. Die Ermittlungen und Einvernahmen der Kriminaldienstgruppe Krems und des Landeskriminalamtes laufen.

Fassungslosigkeit über Bedrohung als Hintergrund

Einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung der Brandstiftung leistete die Feuerwehr. „Von den ersten Hinweisen bis zur Ergreifung des Täters wurde die Polizei unterstützt“, sagte Gerhard Urschler, Leiter des Verwaltungsdienstes der Freiwilligen Feuerwehr Krems. Bei dem jungen Mann handelt es sich um ein Feuerwehrmitglied, das jedoch kaum ins Einsatzgeschehen eingebunden gewesen sei, betonte Urschler. Er sprach von einem großen Vertrauensmissbrauch: „Sollte sich der Verdacht gegen den jungen Mann erhärten, muss er mit allen rechtlichen Konsequenzen rechnen.“

„Dass der 19-Jährige bedroht worden sein dürfte, macht fassungslos“, sagte der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Franz Resperger. „Gegen Brandstifter in den eigenen Reihen wird mit aller juristischen und disziplinären Härte vorgegangen“, so Resperger. Ein Disziplinarverfahren werde den Ausschluss des Mannes aus der Feuerwehr zur Folge haben. „Glücklicherweise ist bei den Bränden niemand verletzt worden.“ 0,3 Promille aller Brandstiftungen würden auf das Konto von Feuerwehrleuten gehen, so Resperger, dennoch sei jeder Fall ein Fall zu viel.

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