Kur: Niederösterreich setzt auf Vorsorge

Der Chef der Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald, fordert stärkere Gesundheitsvorsorge bei Kuren. In Niederösterreich habe man laut Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) diesen Weg bereits eingeschlagen.

Hauptverbands-Chef McDonald hatte mit der Aussage aufhören lassen, dass die Kur nicht mehr zeitgemäß sei. Er möchte weg vom subventionierten Quasi-Urlaub hin zu stärkerer Gesundheitsvorsorge. Alleine in Niederösterreich gibt es 13 Kurbetriebe und insgesamt 30 Gesundheitseinrichtungen. Jede dritte Nächtigung im Bundesland entfällt auf den Gesundheitstourismus.

Kur ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

Unter den zehn nächtigungsstärksten Gemeinden in Niederösterreich haben sich vier auf den Gesundheitstourismus spezialisiert: Baden, Bad Schönau, Moorbad Harbach und Bad Vöslau. Laut Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) ist das Thema Vorsorge bereits seit Jahren ein wesentliches Standbein der niederösterreichischen Gesundheitsbetriebe. Bei der Kur gehe es demnach bereits mehr um Vorbeugen als um Reparieren. Zudem würden die Angebote in Niederösterreichs Kurbetrieben laufend weiterentwickelt, so Bohuslav.

Dass das Kurwesen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, belegt eine Studie der Donau-Uni Krems. Demnach profitiert vor allem die lokale Wirtschaft von Kuranstalten und Heilbädern: Diese bringen der Studie zufolge jährlich 419 Millionen Euro Wertschöpfung und österreichweit 3,45 Millionen Nächtigungen allein im Jahr 2013. Zudem kommen auf 100 Betten 39 Arbeitsplätze.