Immobilien-Markt „quasi explodiert“

Die Immobilienverkäufe haben in Österreich im ersten Halbjahr 2015 einen Rekordwert erreicht. In Niederösterreich wurden fast um ein Drittel mehr Verkäufe in das Grundbuch eingetragen als im ersten Halbjahr 2014.

Im ersten Halbjahr 2015 wechselten in Österreich Immobilien im Wert von fast elf Millionen Euro den Besitzer. „Es sind nicht etwa die Preise in die Höhe gegangen, sondern die Anzahl der Käufe und Verkäufe am österreichischen Immobilienmarkt ist im ersten Halbjahr quasi explodiert“, so Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer der in Amstetten ansässigen Remax Austria.

Als Grund für diesen Boom sieht Reikersdorfer primär geplante steuerliche Verschärfungen, die auf die Verkäufer zukommen würden. Die Flucht ins „Betongold“ sieht er hingegen weniger, „denn dann gäbe es nur Käufer, aber keine Verkäufer“.

Teuerste Immobilie um 38 Mio. Euro verkauft

Der Wert der verkauften Immobilien betrug in Niederösterreich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1,7 Milliarden Euro. Besonders viele Immobilienkäufe oder -verkäufe gab es in den Bezirken Wien-Umgebung, Gmünd und Waidhofen an der Thaya mit einem Plus von mehr als 60 Prozent. Die teuerste Immobilie, die in Niederösterreich den Besitzer wechselte, war ein Objekt im Wert von 38 Millionen Euro in Orth an der Donau (Bezirk Gänserndorf).

Auffallend ist, dass besonders viel Wald auf den Markt geworfen wurde. Hier gab es einen Zuwachs von 68 Prozent auf 60 Mio. Euro. Die Verkäufe von Bauernhöfen legten im Halbjahresvergleich 2015 zahlenmäßig ebenfalls stark zu (plus 47 Prozent)