Letzter Zapfenstreich für Militärmusik

Nach 58 Jahren ist am Samstag eine Ära zu Ende gegangen. Die Militärmusik in ihrer jetzigen Form - also Orchestergröße mit mehr als 50 Musikerinnen und Musikern - spielte ihren letzten Zapfenstreich.

Ab Dienstag ist die „große“ Militärmusik Geschichte, künftig werden es nur noch 20 Musikerinnen und Musiker sein - mehr dazu in Kritik an Einsparung bei Militärmusik (noe.ORF.at; 24.4.2015). Mit einem letzten Konzert im Kremser Stadion im Rahmen des Wachauer Volksfests wurde dieser Abschied am Samstagabend begangen.

Das Wachauer Volksfest stand generell ganz im Zeichen des Bundesheeres, zuerst mit einer Leistungsschau, dann mit dem letzten Platzkonzert der Militärmusik in der großen Formation. Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer drängten sich auf dem sieben Hektar großen Gelände, das nur alle zwei Jahre auf diese Weise bespielt wird.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Der letzte Zapfenstreich

Die Niederösterreichische Militärmusik spielte am Wachauer Volksfest zum letzten Mal in der großen Besetzung.

Besucher zeigten Solidarität

Die Abschiedsvorstellung wurde zu einer bewegenden Demonstration der Solidarität. 5.000 Besucherinnen und Besucher kamen ins Kremser Stadion, um das Konzert im Schein der Fackeln zu sehen. „Es ist schade, dass das Bundesheer zu Grunde gespart wird“, sagte ein Besucher, „eine Frechheit“, echauffierte sich eine Zuschauerin.

Minutenlange Standing Ovations ließen auch Militärkapellmeister Adolf Obendrauf sentimental werden: „Die Gefühle kommen jetzt erst richtig raus, wenn man bedenkt, dass wir schon hunderte Male den Zapfenstreich gespielt haben und jetzt das hier der letzte gewesen sein soll.“