„Mobilität im Wandel“: Projekte ausgezeichnet

VCÖ, Land NÖ und ÖBB haben drei Projekte zum Thema „Mobilität im Wandel“ mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet. Preisträger sind Krummnußbaum, Waidhofen an der Ybbs und das BHW (Bildungs- und Heimatwerk).

Die Gemeinde Krummnußbaum (Bezirk Melk) hat ein Konzept zur flächensparenden und kosteneffizienten Siedlungsentwicklung umgesetzt. Damit müssen weniger Kilometer zurückgelegt werden, um Alltagsziele zu erreichen, und es sei leichter möglich, umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Rad Erledigungen zu machen.

Ein Ortszentrum, wo es keines gibt

Bis zur Umsetzung des Konzeptes ist es aber noch ein weiter Weg. Ein Lokalaugenschein zeigt: Die Ortschaft besteht im Wesentlichen aus einer langen Straße mit Häusern links und rechts davon. Bürgermeister Bernhard Kerndler (ÖVP) will gegenüber von Feuerwehr und Kirche eine Art Ortszentrum mit einem Nahversorger etablieren. „Es muss alles zu Fuß erreichbar sein“, sagt Kerndler, „denn wenn ich einmal im Auto sitze, bin ich auch in fünf bis zehn Minuten im nächsten Großmarkt.“

Ortszentrum Krummnussbaum

ORF

Für die Errichtung des neuen Gemeindezentrums mit Arztpraxis, Veranstaltungssaal sowie Betreutem Wohnen wurde bereits ein Bauträger gefunden. Die Leerstände sind bereits verkauft, die meisten blicken positiv in die Zukunft. Für dieses Projekt wurde Krummnußbaum mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet.

Mehr Radwege und weniger Barrieren

Waidhofen an der Ybbs möchte mit einer Radachse diagonal durch die Stadt den Radverkehr forcieren und hat sich damit ebenfalls einen Mobilitätspreis gesichert. Das BHW NÖ (Bildungs- und Heimatwerk) bietet Gemeinden eine Begehung des jeweiligen Ortes und wichtiger Gebäude an, um mögliche Barrieren zu entdecken und gemeinsam mit der Gemeinde Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Derartige Umsetzungspläne seien bereits in mehr als 50 Kommunen im Bundesland entwickelt worden.

VCÖ-Sprecher Christian Gratzer: „Gesellschaftliche Entwicklungen, wie zum Beispiel demografischer Wandel und Digitalisierung, verändern das Mobilitätsverhalten und damit verbunden auch die Anforderungen an das Mobilitätsangebot.“ Viele Gemeinden seien Vorbilder in der Gestaltung ihrer Ortszentren und Siedlungsentwicklung, hielt Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) fest: „Eine vorausschauende Flächenwidmung vermeidet unnötige Alltagswege schon im Ansatz und erhöht die Qualität des öffentlichen Raums ganz massiv.“