Hitzeschäden auf 170 Mio. Euro geschätzt

Die aktuellste Schadenseinschätzung in der Landwirtschaft wegen Trockenheit und Hitze vor allem in (Süd-)Ostösterreich seitens der Hagelversicherung beläuft sich auf 170 Mio. Euro. Niederösterreich ist am ärgsten betroffen.

Niederösterreich hat flächen- und summenmäßig die größten Schäden davongetragen. Alleine hier belaufen sich die Schäden auf etwas mehr als 100 Mio. Euro. Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes (ÖVP) forderte im Hinblick auf „den Klimawandel, der gerade im Osten Österreich immer deutlicher spürbar“ werde, die Bundesregierung in einer Aussendung auf, „wie im Regierungsprogramm vereinbart, einen Zuschuss zu Ertragsentgangsversicherungen umgehend umzusetzen“.

Bauern wollen mehr versicherbare Kulturen

Es geht den Bauernvertretern darum, dass es künftig mehr versicherbare Kulturen gibt. Die bezuschussten Versicherungsmöglichkeiten gehörten über Hagel und Frost hinaus - vor allem auf Acker- und Grünland - verbessert; auch wenn es „keine Vollkasko-Landwirtschaft“ gebe und ein Restrisiko beim Bauern verbleibe.

Im Regierungsprogramm ist ein Pilotprojekt für eine öffentliche bezuschusste Ertrags- und Erlösentgangsversicherung in der Landwirtschaft geplant. Das ist auch ausgearbeitet und soll 2016 starten, um einmal Erfahrungen mit dem Modell zu sammeln.

Mit öffentlichem Zuschuss

Schultes sprach in seiner Aussendung gar von einer geschätzten österreichweiten Schadenssumme von 200 Mio. Euro heuer. Vor allem aber forderte er, dass es bundesweit wie in Niederösterreich zu einer 25-Prozent-Bezuschussung von Dürre- und Ernteentgangsversicherungen für Grün- und Ackerland kommen solle. Lob gab es von Schultes für das Land Oberösterreich, das ab kommendem Jahr eine solche Unterstützung umsetzen würde.

Aus der heuer in Niederösterreich erstmals angebotenen „Dürre-Index Versicherung“ im Grünland beliefen sich die Entschädigungen in weiten Teilen des Landes auf 200 bis 400 Euro je Hektar - vor allem aufgrund der Berücksichtigung von Hitzetagen. Aus Sicht der Landwirtschaftskammer ist es "höchste Zeit, dass der Bund dem Beispiel der Länder Nieder- und Oberösterreich folgt und in Zukunft einen Prämienzuschuss für Dürre-Ereignisse auf Acker- und Grünland gewährt.

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