bauMax: Gläubigerrunde soll Kauf absegnen

Bei einer Gläubigerversammlung soll heute der Verkauf der angeschlagenen Baumarktkette bauMax an die deutsche Obi-Gruppe abgesegnet werden. Zur Sanierung müssen aber auch die Banken eine hohe Summe beitragen.

Knapp 900 Millionen Euro Bankschulden hat die bauMax-Gruppe - davon müssen die Institute nun etwa ein Drittel abschreiben. Sie müssen also einen Verlust von rund 300 Millionen Euro hinnehmen. Das wird aus Bankenkreisen bestätigt, offiziell will niemand Stellung nehmen.

40 Gläubiger betroffen

Raiffeisen, Bank Austria und Erste Bank sind die größten bauMax-Gläubiger – insgesamt sind knapp 40 Institute betroffen. Am Montag treffen sich die Gläubiger mit Vertretern von bauMax und Obi. Die Zustimmung der Banken zum Verkauf an Obi gilt als sicher – mehr dazu in bauMax: Gläubigerrunde nächsten Montag und bauMax: Supernova bestätigt Obi-Deal.

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APA/Herbert Pfarrhofer

Steuerzahler möglicherweise betroffen

Diese Lösung sei immer noch der schonendste Ausstieg, sagen Branchenkenner. Eine Insolvenz wäre für die Banken noch teurer geworden. Mit einem Schuldenschnitt in dieser Höhe habe man gerechnet und in den Bilanzen dafür Vorsorge getroffen, heißt es von den Banken. Die bauMax-Lieferanten sollen hingegen keine Verluste erleiden und voll abgegolten werden.

Betroffen ist möglicherweise der Steuerzahler. Der Bund übernahm für bauMax Haftungen in der Höhe von 18 Millionen Euro. Ob diese schlagend werden, wird derzeit geprüft, erklärt das Finanzministerium. Der deutsche Baumarktriese Obi will 49 der 65 heimischen bauMax-Filialen übernehmen. Über das Schicksal der 16 anderen Standorte wird seit Tagen hektisch gerungen, teilweise gibt es Käufer, teilweise zeichnet sich eine Schließung ab.

Sozialplan für Mitarbeiter steht

1.100 bauMax-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden vorsorglich zur Kündigung angemeldet. Das sei eine Höchstzahl, heißt es vom AMS, die vermutlich nicht erreicht wird - mehr dazu in bauMax: 1.100 Kündigungen „Höchstzahl“. 400 Menschen werden in der Klosterneuburger bauMax-Zentrale und im Zentrallager in Wien ihren Job verlieren. Diese Bereiche wird weder Obi noch ein anderer Interessent übernehmen. Für die von der Kündigung betroffenen Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan samt Arbeitsstiftung – mehr dazu in BauMax: Sozialplan für Mitarbeiter steht.

7,5 Millionen Euro nimmt bauMax dafür in die Hand. Nach dem grünen Licht durch die Gläubigerversammlung am Montag muss die Bundeswettbewerbsbehörde den Deal absegnen. Mit der Übernahme von BauMax steigt Obi von der Nummer vier zur klaren Nummer eins am Heimwerkermarkt auf. Die Wettbewerbsbehörde muss bis Ende September entscheiden.

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