Rekord-Fischsterben im Sommer

In Niederösterreich ist es im Sommer zu einem Fischsterben gekommen, wie es laut Experten seit Jahren nicht mehr aufgetreten ist. Nun wird ein Alarmplan erstellt, der zeigen soll, wie in derartigen Extremsituationen zu reagieren ist.

Die Hitzeperiode erreichte im August ihren Höhepunkt. In der Pielach und auch in der Traisen verendeten viele Fische. Mittlerweile hat sich die Situation gebessert, die Schäden sind jedoch enorm. „Wenn das Wasser fast vier Wochen lang intensiv mit Sonneneinstrahlung bestrahlt wird, ist es logisch, dass Algen auftreten, die sich vermehren und am Sauerstoff zehren“, sagt Gregor Gravogl, Geschäftsführer vom Landesfischereiverband. „Hinzu kommt der Stress der Fische, die erhöhte Atmung und dann kann es zum Fischsterben kommen.“

Kleine Fische als Leidtragende

Vom Fischsterben besonders betroffen sind die Ybbs, die Pielach, die Thaya und die March. „An der Ybbs in Opponitz zum Beispiel wurden über fünfzig tote Bachforellen entdeckt, auch Äschen waren betroffen. Die Leidtragenden sind vor allem Kleinfische, sie werden oft nicht so rasch entdeckt und meistens vom nächsten Hochwasser weggespült“, so Gravogl.

Fischsterben Toter Fisch

ORF

Tausende Fische verendeten im heurigen Sommer in den Flüssen in Niederösterreich.

Kraftwerke gaben mehr Wasser ab

Wie viele Fische heuer an den Folgen der Hitze verendet sind, lässt sich daher nicht genau beziffern. Schätzungen zufolge dürften es mehrere Tausend sein. Mit Patrouillen, die Gefahrenstellen abgefahren sind, versuchte man, das Schlimmste zu verhindern. „Wir haben bei diesen Hitzeperioden versucht, das so weit zu managen, dass wir mit den Kraftwerksbetreibern gesprochen haben. Sie haben in vielen Bereichen freiwillig mehr Wasser abgegeben. Das hat sehr gut funktioniert.“

Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich arbeitet man nun an einem Notfallplan, der in Dürreperioden in Kraft tritt. „Ziel ist es in Zukunft - aber das steckt noch in den Kinderschuhen -, dass eine Art Alarmplan gemacht wird, wo jeder Beteiligte weiß, was bei einer Krise wie einem Fischsterben zu machen ist“, sagt der Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes. Mit dem Plan soll verhindert werden, dass sich ein Fischsterben im Ausmaß von diesem Sommer wiederholt.

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