Heer verlegt Kompanie an slowenische Grenze

Das Bundesheer verlegt in der Nacht auf Freitag eine verstärkte Kompanie an die slowenisch-steirische Grenze, um die Polizei bei der Kontrolle der Übergänge zu unterstützen. Es handelt sich dabei um Soldaten aus Mistelbach.

Man erhalte die Aufträge von der Polizei, grundsätzlich überwache man das „Angelände“ links und rechts der Grenzübergänge Spielfeld und Sicheldorf, hieß es seitens des Militärkommandos Steiermark auf Anfrage der Austria Presse Agentur.

150 gut ausgebildete Soldaten zum Grenzeinsatz

Von der Verlegung ist eine verstärkte Kompanie des Aufklärungs- und Artilleriebataillons (AAB) 3 aus Mistelbach betroffen, das heißt über 150 Soldaten des Berufskaders sowie Zeitsoldaten. Sie werden mit etwa 50 Fahrzeugen anrücken und vorerst in der Kaserne Straß bei Spielfeld Quartier beziehen. In weiterer Folge soll ein Zug (20 bis 30 Soldaten) im Bereich Sicheldorf östlich von Bad Radkersburg im südöstlichsten Zipfels des Staatsgebietes in Privatquartieren unterkommen. Es handle sich um gut ausgebildete Berufssoldaten mit Auslandeseinsatzerfahrung und Sprachkenntnissen.

Bundesheersoldaten in Nickelsdorf

APA/Herbert P. Oczeret

Mit 50 Fahrzeugen rücken die Soldaten aus Mistelbach in die Kaserne Straß ein

Die Grenze in der südöstlichen Steiermark lässt sich relativ leicht überwachen: Etwas östlich von Spielfeld bildet die Mur die Staatsgrenze bis Bad Radkersburg. Der dortige Straßenübergang und jener in Mureck über Brücken lassen sich relativ leicht von der Polizei kontrollieren, ebenso die kleine Fähre bei Weitendorf. „Es gibt hier eben kein Angelände“, so Oberst Gerhard Schweiger vom Militärkommando.

In Sicheldorf beim Übergang der L205 Richtung Murska Sobota in Slowenien sowie um den Übergang Spielfeld ist es anders - hier ist offenes flaches bzw. hügeliges Gelände. Von slowenischer Seite könnte man mit einigen Kilometern Umweg Gornja Radgona (Oberradkersburg) umgehen und über die Murbrücke bei Radenci Sicheldorf erreichen.

Soldaten werden ähnlich bewaffnet wie die Polizei

Unter Umständen könnte zur Grenzraumüberwachung auch zwei Hubschrauber zum Einsatz kommen, das wird laut Oberst Schweiger aber erst entschieden. Die Fluggeräte würden erst im Großraum Graz und dann im Grenzraum stationiert. Zumindest einer dürfte aus dem obersteirischen Fliegerhorst Aigen im Ennstal kommen. Die dortigen Alouette III-Maschinen sind mit FLIR (Forward Looking Infrared), einer nach vorne gerichteten Wärmebildkamera, ausgestattet. Das Gerät wurde bereits seinerzeit im Assistenzeinsatz im Burgenland sowie bei Suchaktionen eingesetzt.

Am Freitag soll eine Einweisung für die Soldaten durch die Polizei erfolgen. Bewaffnet dürften die Soldaten mit Glock-Pistolen sein - es sei davon auszugehen, dass die Bewaffnung auf ähnlicher Basis wie bei der Polizei erfolge, hieß es seitens des Heeres. Erst am Dienstag war übrigens die Kaderpräsenzeinheit des Jägerbataillons 17 aus Straß u.a. nach Salzburg beordert worden.

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