WU-Gemeinden werden neu geordnet

Am Donnerstag wird nicht nur die Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung im Landtag beschlossen, sondern es wurde auch die Neuordnung der betroffenen Gemeinden bekannt gegeben. Darunter sind auch Überraschungen.

Seit der Bekanntgabe vor knapp zwei Wochen, dass der Bezirk Wien Umgebung aufgelöst wird und die Gemeinden den umliegenden Bezirken zugeordnet werden, sind die Diskussionen in den betroffenen Gemeinden nicht verstummt. Besonders heftig waren die Reaktionen in der Gemeinde Gerasdorf.

Ursprünglich hätte die Gemeinde dem Bezirk Gänserndorf zugeordnet werden sollen, sehr zum Missfallen der großen Mehrheit der Gerasdorfer, die das auch in einer Blitzumfrage kundgetan haben. Der neue Plan: Gerasdorf kommt jetzt, so wie mehrheitlich gewünscht, zum Bezirk Korneuburg.

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Die neuen Zuteilungen

Gerasdorf, Gablitz, Mauerbach, Lanzendorf, Leopoldsdorf und Maria Lanzendorf werden anders zugeteilt als zunächst angekündigt.

Auf Bürgerwünsche reagiert

Lanzendorf, Leopoldsdorf und Maria Lanzendorf werden nicht dem Bezirk Mödling, sondern - wie Schwechat (gemeinsamer Gerichtsbezirk) Bruck a.d. Leitha zugeordnet. Gablitz und Mauerbach kommen - wie Purkersdorf (ebenfalls gemeinsamer Gerichtsbezirk) - nicht zu Tulln, sondern zum Bezirk St. Pölten. Alternative Vorschläge seien berücksichtigt worden, betonten die beiden Klubobleute Klaus Schneeberger (ÖVP) und Alfredo Rosenmaier (SPÖ) in einer Pressekonferenz. Man habe „das Ohr am Bürger gehabt“.

Schneeberger betonte einmal mehr, dass dem Landtag die Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung obliege. Die Neuzuordnung der Gemeinden sei Sache der NÖ Landesregierung, die noch am Donnerstagnachmittag zu einer diesbezüglichen Sitzung zusammentrat. Die künftige Bezirksstruktur in Niederösterreich wird mit 1. Jänner 2017 rechtswirksam.

Kennzeichen

ORF / Werner Fetz

Das WU-Kennzeichen ist bald Geschichte

Sie hätten viele Gespräche geführt, auch in den Landtagsklubs habe es Diskussionen gegeben, sagte ÖVP-Klubchef Klaus Schneeberger. Die nunmehr erfolgte Neuzuteilung unterstreiche, dass beide Parteien „sehr nah am Bürger“ seien, ergänzte SPÖ-Kollege Alfredo Rosenmaier.

Keine Namensänderungen bei Bezirken

Was die Bezeichnung von Bezirken betreffe, gibt es laut Schneeberger „keinen Grund für eine Namensänderung“. Das gelte für Bruck a.d. Leitha (mit Schwechat) ebenso wie für Tulln (mit Klosterneuburg).

Rosenmaier hielt fest, dass der Schritt, den Bezirk Wien-Umgebung aufzulösen, „ein richtiger“ sei. „Das soll uns nicht abhalten, über weitere Reformschritte nachzudenken“, die freilich „Sinn machen“ müssten. Weil es „immer um Finanzen“ gehe, spiele dieser Aspekt natürlich eine Rolle. Auf dem Weg der Reform sei letztlich „nichts auszuschließen“, fügte der SPÖ-Klubobmann hinzu.

Neuordnung ab 1. Jänner 2017

Bezirk Bruck a.d. Leitha

  • Ebergassing
  • Fischamend
  • Gramatneusiedl
  • Himberg
  • Klein-Neusiedl
  • Lanzendorf
  • Leopoldsdorf
  • Maria-Lanzendorf
  • Moosbrunn
  • Rauchenwarth
  • Schwadorf
  • Schwechat
  • Zwölfaxing

Bezirk Korneuburg

  • Gerasdorf

Bezirk Tulln

  • Klosterneuburg

Bezirk St. Pölten

  • Gablitz
  • Mauerbach
  • Pressbaum
  • Purkersdorf
  • Tullnerbach
  • Wolfsgraben

Entgegen der Erstversion werden somit die Bezirke Gänserndorf und Mödling nicht wachsen.