Polt & Käfer: Autor Alfred Komarek wird 70

Seine Werkliste umfasst etwa 80 Bücher, populär machten ihn aber Daniel Käfer und Simon Polt. Am Montag wird der Autor Alfred Komarek, mit Wohnsitzen im Weinviertel, Wien und im Ausseerland, 70.

Er ist der Autor von „Der verliebte Osterhase Eberhard“ und „Otto, der Weihnachtsrabe“, er schrieb Bände zu österreichischen und europäischen Kulturlandschaften, manche Bücher tragen Titel wie „Anstiftung zum Innehalten“ und „Schräge Vögel“, wo er sich auch selbst porträtierte - als Höhlenmensch.

Polt wird keinen Krimi-Tod sterben

„Alt, aber Polt“ heißt der eben erschienene sechste Roman um den mittlerweile pensionierten Weinviertler Landgendarmen Simon Polt, der in den Verfilmungen von Julian Pölsler von Erwin Steinhauer verkörpert wurde. Zweimal hatte Komarek bereits angekündigt, dass es keine Fortsetzung geben werde, diesmal will sich der Autor daran halten.

Auch einen Krimi-Tod werde Polt nicht sterben, sagt Komarek im Interview mit der Austria Presse Agentur: „Er war nie ein Krimi-Held, daher muss er auch nicht als ein solcher enden. Er lässt einfach langsam los.“ Polt ist untrennbar mit dem Weinviertel verbunden, wo Komarek seit rund vier Jahrzehnten ein altes Presshaus im Pulkautal besitzt, der entlassene Chefredakteur Käfer, im Mittelpunkt einer abgeschlossenen Roman-Tetralogie, bekam viel aus Komareks Heimat mit, dem steirischen Salzkammergut.

Features, Romane, Essays, Drehbücher, Hörspiele...

Alfred Komarek wurde am 5. Oktober 1945 in Bad Aussee geboren. Er studierte Jus und fing als Student zu schreiben an, weil er „dringend Geld brauchte“: Glossen und Reportagen für Zeitungen entstanden, bald aber auch Texte für das Radio. „Hier versuchte Komarek schon in den 60er und 70er Jahren die Möglichkeiten dieses jungen Mediums auszuschöpfen und auch geschriebenes Wort speziell für die Anforderungen des Hörfunks zu gestalten“, heißt es auf seiner Homepage. Für den ORF aber auch für den Bayerischen und Hessischen Rundfunk schrieb er Features, Hörspiele, Essays, Feuilletons, Erzählungen und TV-Drehbücher. So arbeitete er etwa an Dokumentationen für die Reihe „Universum“ mit.

Erwin Steinhauer als Polt am Rad

ORF

Erwin Steinhauer übernahm in den Verfilmungen die Rolle des Simon Polt

Komareks erste Erzählbände hießen „Der gefallene Weihnachtsengel“, „Der verliebte Osterhase Eberhard“ oder „Otto, der Weihnachtsrabe“. Für zahlreiche Sachbücher - etwa über Landschaften vom Ausseerland bis Ungarn - lieferte er Text-Beiträge. Mit „Polt muss weinen“ versuchte sich Komarek 1998 erstmals im Genre Kriminalroman. Das Buch wurde mit dem „Glauser“ als bester deutschsprachiger Krimi des Jahres ausgezeichnet.

Es folgten „Blumen für Polt“, „Himmel, Polt und Hölle“, „Polterabend“, „Polt.“ und nun zum Abschluss „Alt, aber Polt“. Wie die Polt-Romane wurden auch die Bücher um Daniel Käfer („Die Villen der Frau Hürsch“, „Die Schattenuhr“, „Narrenwinter“ und „Doppelblick“), einen frisch entlassenen Chefredakteur auf den Spuren seiner Kindheit, verfilmt - mit Peter Simonischek in der Hauptrolle.

An seinem Geburtstag wird er unerreichbar sein

2011 wurde Alfred Komarek, der in Bad Aussee, Wien und im Weinviertel Wohnsitze hat, mit dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet. „Tolerant zu sein ist für Polt wie für mich eine Möglichkeit, einigermaßen mit der Welt und den Menschen zurechtzukommen“, sagte der Essayist und Erzähler in seiner Dankesrede. Wer ihn nun zum Geburtstag hochleben lassen will, muss selbst tolerant sein: An dem Tag will sich „Höhlenmensch“ Komarek in einer seiner Wohnhöhlen verkriechen. Der Jubilar hat mit Freunden im Weinviertel vorgefeiert und wird unerreichbar sein.

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