ÖBB erstmals mit Taktfahrplan

Am 13. Dezember tritt der neue Fahrplan der ÖBB in Kraft. Durch den Vollbetrieb am Wiener Hauptbahnhof ergeben sich umfangreiche Änderungen. Pendler aus NÖ sollen künftig vor allem erstmals von einem Taktfahrplan profitieren.

Nach schweizer Vorbild kommt erstmals ein Taktfahrplan beim neuen ÖBB-Fahrplan zur Anwendung. Das heißt, dass die Fahrpläne aufeinander abgestimmt werden, wodurch sich die Wartezeit beim Umsteigen verringern soll. Der zuständige Landesrat Karl Wilfing bezeichnet das als „Meilenstein“. „Weil es fixe Anschlüsse zu fixen Zeiten gibt und weil damit die Fahrzeit für alle Pendlerinnen und Pendler kürzer werden wird.“ Darüber hinaus wertet der neue Fahrplan die Bahnhöfe St. Pölten, Tulln und Wiener Neustadt auf, diese werden zu sogenannten Knotenpunkten.

Von St. Pölten in 30 Minuten zum Flughafen

Für St. Pölten bedeutet die Umstellung, dass Bahnkunden zu jeder vollen und halben Stunde von und auf alle anderen Strecken umsteigen können. Neu ist außerdem, dass die Fahrzeit nach Krems nur noch 33 bis 36 Minuten beträgt, derzeit liegt diese bei bis zu 46 Minuten. Ebenso neu ist ein Dreißig-Minuten-Takt zum Flughafen Wien.

Landesrat Wilfing

ORF NÖ

Verkehrslandesrat Karl Wilfing.

Tulln rückt mit dem neuen Fahrplan und einem neuen Schnellbahnsystem näher an St. Pölten und Wien heran: Über die neu geschaffene „S43“ gelangt man zur Hauptverkehrszeit von Stockerau stündlich über Absdorf und Tulln zum Bahnhof Tullnerfeld. Die bestehende „S40“ fährt im Halbstundentakt vom Franz-Josefs-Bahnhof nach Tulln und weiter nach Tullnerfeld. Die Fahrzeit nach St. Pölten beträgt statt derzeit mindestens 34 nur noch 22 Minuten.

Wer mit dem Zug von Wiener Neustadt nach St. Pölten will, schafft dies erstmals unter einer Stunde. Konkret in 58 statt bisher in mindestens 68 Minuten. Neu ist, dass von 5.30 Uhr bis 8.00 Uhr Früh Regionalzüge direkt zum Wiener Hauptbahnhof fahren.

Bahnhof Wr. Neustadt

ÖBB

Städte sollen von neuen Knotenpunkten profitieren

Von der Aufwertung der Bahnhöfe sollen am Ende auch die Städte profitieren. „Das wird dazu führen, dass der öffentliche Verkehr zunimmt, damit der Individualverkehr abnimmt und damit auch die Verkehrsbelastungen geringer werden. Damit wird die Lebensqualität in den Städten vor allem für die Menschen höher und es wird damit auch die Verbindung zwischen den Städten weit besser funktionieren“, sagt Landesrat Wilfing.

Auf der Franz-Josefs-Bahn wird es ab Dezember zur Hauptverkehrszeit Halb-Stunden-Takte nach Sigmundsherberg und Krems geben, die Züge nach Gmünd sollen jede Stunde fahren. Von den Verbesserungen auf der Franz-Josefs-Bahn profitieren nach Auskunft des Landes etwa 10.000 Menschen. Damit das Angebot verbessert werden konnte, mussten allerdings fünf Haltestellen aus dem Fahrplan genommen werden, das heißt, diese werden nicht mehr angefahren. Betroffen sind etwa 40 Pendlerinnen und Pendler. Für sie sucht man derzeit nun nach Alternativen per Bus. Die Zahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln steigt pro Jahr etwa um sieben Prozent. Im Vorjahr registrierte der Verkehrsverbund Ost-Region bereits eine Milliarde Fahrten.