Telefonseelsorge: Mehr Onlineberatung

Die Telefonseelsorge in Österreich verzeichnet eine stark zunehmende Nachfrage nach Onlineberatung. Gab es im Vorjahr bundesweit 1.681 Kontakte, wurde diese Zahl heuer bis Ende September bereits deutlich übertroffen.

Die meisten Ratsuchenden gehören zur Gruppe der 21- bis 25-Jährigen, zwei Drittel davon waren weiblich. Die wichtigsten per Mail erörterten Themen betreffen Beziehungsprobleme, Einsamkeit und psychische Erkrankungen, hieß es bei einem Kongress von Mitarbeitern der Telefonseelsorge aus ganz Österreich, der in St. Pölten stattfand.

Als „Schreibpartner“ stehen jene rund 70 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge zur Verfügung, die eine Zusatzausbildung für Online-Beratung absolviert haben.

Mails können rund um die Uhr geschrieben werden

Spätestens innerhalb von 48 Stunden erfolge laut Aussendung eine Antwort. Ein verschlüsseltes, webbasiertes System garantiere absolute Anonymität und Datensicherheit für die Klienten. Das System funktioniere wie ein Postkasten, in den „Briefe“ hineingelegt und wieder herausgeholt werden. Angedacht werde auch, eine Chat-Beratung einzuführen.

Die schriftliche Kommunikation folge eigenen Gesetzmäßigkeiten: Berater haben nur den geschriebenen Text zur Verfügung. Allein der Text spricht, berührt und erzeuge eine Wirkung beim Lesenden. Mails können zu jeder Tages- und Nachtzeit geschrieben und verschickt werden. So entstehe Nähe durch Distanz. Ratsuchende würden laut Telefonseelsorge häufig beschreiben, dass sie über Probleme schreiben, die sie selbst am Telefon niemandem anvertrauen würden.

Anrufern wird immer mit Wertschätzung begegnet

Die Telefonseelsorge ist unter der Notrufnummer 142 - ohne Vorwahl - für Anrufende kostenfrei Tag und Nacht erreichbar. Die Anrufe scheinen laut Aussendung nicht in der Telefonrechnung auf. Allen Anrufenden begegne man mit Respekt und Wertschätzung, unabhängig von religiöser, politischer oder ideologischer Anschauung.

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