Auszeichnung für „Natur im Garten“

Vor 15 Jahren ist die Initiative „Natur im Garten“ gegründet worden - mittlerweile eine erfolgreiche Öko-Bewegung. Schirmherr Wolfgang Sobotka hat dafür nun eine Auszeichung auf der Blumeninsel Mainau verliehen bekommen.

„Natur im Garten“ in Zahlen

  • Mehr als 13.000 Plakette in Niederösterreich
  • Mehr als 1.000 Plaketten im Ausland
  • 150 Schaugärten
  • 120.000 Abonennten des „Natur im Garten“-Magazins

Die Insel Mainau ist eine Mischung aus botanischem Garten und historischem Schlosspark, erhalten wird das Anwesen von der Adelsfamilie Bernadotte. Von ihr ist, gemeinsam mit der Deutschen Gartenbaugesellschaft, im Jahr 1992 der „Sonja-Bernadotte-Preis für Wege zur Naturerziehung“ ins Leben gerufen worden. „‚Wege zur Naturerziehung‘ ist eigentlich alles, was sich damit beschäftigt, wie man Menschen wieder näher an die Natur bringt und wie man ihnen aufzeigt, welche Mechanismen es in der Natur gibt bzw. wie die Natur funktioniert“, erklärt Gräfin Bettina Bernadotte.

Erstmals österreichischer Preisträger

Heuer geht der Preis zum ersten Mal nach Österreich. „‚Natur im Garten‘ erreicht neben Kindern und Jugendlichen, auf die sich das normalerweise konzentiert, Erwachsenen, Hobbygärtner wie Profigärtner, richtet sich an Wissenschafter und Universitäten und das ist eine unheimliche Breite“, sagt Gräfin Bernadotte zur Begründung des Kuratoriums, das über die Preisträger entscheidet.

Natur im Garten

ORF

Die Idee für die Initiative „Natur im Garten“ ist vor inzwischen mehr als 15 Jahren entstanden, „weil die Umweltberatung zu mir gekommen ist und meinte, dass wir Gartenerde als Sondermüll entsorgen müssen, weil diese so überdüngt war“, so Initiator und Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka, „aus dieser Situation heraus haben wir gesagt, wir wollen den Leuten das Wissen für naturnahes Gärtnern zurückgeben.“

Seitdem kann sich jeder Hobbygärtner und jede Hobbygärtnerin, der die Vorgaben erfüllt, eine „Natur im Garten“-Plakette holen. Es dürfen keine Pestizide, kein Torf und kein synthetischer Dünger verwendet werden. Mehr als 13.000 Gärten in Niederösterreich werden bereits nach diesen Prinzipien geführt.

Preisverleihung in Mainau

Natur im Garten

Karl Zwermann (Präsident Deutsche Gartenbau-Gesellschaft), Preisträger Wolfgang Sobotka, Gräfin Bettina Bernadotte, Till Backhaus, (Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern)

Große Ziele für Europa

Inzwischen ist die Initiative aber auch außerhalb der Landesgrenzen erfolgreich. So kamen in Mainau „Natur im Garten“-Vertreter aus verschiedenen Ländern zusammen, wie zum Beispiel Deutschland, der Schweiz oder Tschechien. Letzteres verzeichnet derzeit 350 Naturgärten. „Wir haben momentan vor allem Privatgärten mit der Plakette, aber wir werden uns jetzt den öffentlichen Flächen, Schlossgärten usw. widmen“, sagt Martina Petrová von „Natur im Garten“-Tschechien, „weil wenn wir in Österreich sehen, dass es möglich ist, einen Schlosspark naturnah zu bewirtschaften, dann wollen wir das in Tschechien auch versuchen.“

Derzeit sind europaweit etwas mehr als 1.000 Gärten zertifiziert. "Mit der Gründung der ’European Garden Association „Natur im Garten" International’ ist eine Basis geschaffen worden. Und ich denke, dass wir in den nächsten zehn Jahren 100.000 Naturgärten in Europa haben“, wagt Vorsitzende Christa Ringkamp einen Ausblick. Aber auch in Niederösterreich ist man noch lange nicht am Ziel. So will man unter anderem mehr in die Ausbildung investieren und die Zahl der pestizidfreien Gemeinden steigern.

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