Niederösterreich ist stromautark

Das Land hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis Jahresende soll der gesamte Strombedarf aus Wasser, Wind, Biomasse und Sonnenkraft bereitgestellt werden. Wie es am Donnerstag geheißen hat, wurde dieses Ziel erreicht.

100 Prozent des Stroms in Niederösterreich werden also aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Zu 59 Prozent kommt der Strom aus Wasserkraft, hieß es bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Der Ausbau erneuerbarer Energieträger wurde in den vergangenen Jahren gezielt vorangetrieben, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Insgesamt wurden 2,8 Milliarden Euro in den Ökostromausbau investiert. „Beginnend von der kleinen Photovoltaikanlage bis hin zur Erneuerung der Donaukraftwerke“, so Pröll.

50.000 statt 36.000 Green Jobs

Das Land setzt auch künftig auf Ökoenergie. Bis 2030 soll die Hälfte des gesamten Energiebedarfs in Niederösterreich aus erneuerbarer Energie kommen. Außerdem will man die Zahl der sogenannten Green Jobs von derzeit 36.000 auf 50.000 steigern.

„Mit 100 Prozent erneuerbarer Energie setzen wir ein klares und glaubwürdiges Zeichen gegen die Atomkraft in Europa. Ich glaube, das ist ganz besonders wichtig und damit sind wir auch Vorbild in Europa“, sagte der zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). Er erklärte weiter: „Die Weltklimakonferenz wird in Paris stattfinden. Dort kommen nur fünf Prozent des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie.“

Wegen des wachsenden Strombedarfs sind in Niederösterreich auch weiterhin nachwachsende Rohstoffe gefragt. Damit will man zudem neue Jobs im Umweltbereich schaffen. Green Jobs würden vor allem in ländlich dominierten Regionen entstehen: „Es entsteht vor allem auch bei kleinen und mittleren Unternehmen. Und es kann dort entstehen, wo sich Startups generieren“, sagte die Ökologin Monika Langthaler. Damit kommt Strom aus erneuerbarer Energie offenbar nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft zugute.

Links: