Integration: Gemeinden sollen motiviert werden

Die steigende Zahl von Asylwerbern ist auch für die Gemeinden eine Herausforderung. Um die deren Integration zu fördern, betreut die Landesakademie etwa 250 Projekte. Man möchte Gemeinden motivieren, weitere Initiativen zu starten.

Knapp 10.000 Menschen erhalten derzeit in Niederösterreich die Grundversorgung für hilfs- und schutzbedürftige Fremde, also vor allem Unterbringung, Verpflegung und Krankenversorgung. Bei Asylwerbern aus Ländern wie Syrien gibt es hohe Anerkennungsraten. Das heißt, dass bis zu 90 Prozent der Asylanträge von Syrern positiv erledigt werden.

„Müssen Deutschkurse und Wohnraum schaffen“

Daher werden in Niederösterreich schon relativ bald zahlreiche Fragen zu lösen sein, etwa wie man genügend Startwohnungen findet, um die Menschen nach ihrer Anerkennung unterzubringen, sagt Peter Anerinhof von der Intergrationskoordination des Landes bei einer Tagung, „wir müssen schauen, dass sie schnell in den Arbeitsmarkt kommen und wir müssen ausreichend Deutschkurse anbieten. Es kommen auch viele Kinder, daher werden wir auch Herausforderungen in den Bereichen Kindergarten und Schule haben.“

Viele Flüchtlinge in Zelt untergebracht

ORF

Hilfsorganisationen unterstützen das Land bei der sozialen Betreuung der hilfs- und schutzbedürftigen Fremden - mit unterschiedlichen Herausforderungen. „Wir müssen uns auch um das Integrationsthema kümmern“, sagt Lukas Kluszczynski von der Caritas, „es werden sehr viele Menschen dauerhaft bei uns bleiben, und wir müssen jetzt schon Angebote wie Deutschkurse und Wohnraum schaffen.“

Auch Wolfgang Gaigg von der Diakonie verweist auf den angespannten Wohnungsmarkt für Menschen im Asylverfahren, „und es wird immer schwieriger, sie in eine adäquate Wohnsituation vermitteln zu können.“

„Engagement der Freiwilligen geht zurück“

Christiane Gaar vom Roten Kreuz: „Für uns ist es eine Herausforderung, langfristig genügend Freiwillige zu mobilisieren, und das ist uns in den letzten Monaten sehr gut geglückt. Wir merken aber schon bei der Betreuung von Transitflüchtlingen, dass das Engagement ein bisschen zurückgeht.“

Experten meinen, dass heuer bis zu 90.000 Menschen in Österreich um Asyl ansuchen werden, für das kommende Jahr schätzt man diese Zahl auf 120.000. „Selbstverständlich gibt es eine große Verunsicherung in weiten Teilen der Bevölkerung, gleichzeitig gibt es aber auch tausende, die sich einbringen und jene Menschen, die zu uns kommen, begleiten und ihnen in der Alltagsbewältigung helfen“, sagt der zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP), „ich bin überzeugt, dass wir es mit diesen engagierten Menschen schaffen werden, dieser Herausfoderung gerecht zu werden.“