Weinviertler überlebte Anschläge

Der schwerste Anschlag in Paris ist am Freitag auf die Konzerthalle Bataclan verübt worden. Dort hielt sich auch ein junger Niederösterreicher auf. Er beschreibt im Gespräch mit noe.ORF.at die dramatischen Ereignisse.

Richard Prochazka

Privat

Richard Prochazka wurde Zeuge der Anschläge in Paris.

Richard Prochazka aus Bisamberg (Bezirk Korneuburg) studiert in Paris. Er war am Freitag auf dem Weg zur Konzerthalle Bataclan. „Wir hatten Gott sei Dank Verspätung“, sagt er am Tag nach der Anschlagsserie. „Eigentlich hätten wir eine halbe Stunde früher dort sein sollen. Das ist das Verrückte. Wären wir früher dort gewesen, wären möglicherweise in die Anschläge involviert gewesen.“

noe.ORF.at: Wie haben Sie die dramatischen Szenen miterlebt, die sich dann abgespielt haben?

Prochazka: Es herrschte eine kurze Massenpanik. Es kam eine Menschenmasse auf uns zu und wir haben uns in einem Parkhaus versteckt und dort für mehrere Stunden ausgeharrt.

Die Behörden haben dazu aufgerufen, heute, Samstag, zu Hause zu bleiben. Wie kann man sich den Alltag in Paris vorstellen?

Prochazka: Es ist eigentlich kein richtiger Samstag, sondern eher ein Sonntag. Manche Geschäfte sind geschlossen geblieben. Die U-Bahn fährt mittlerweile wieder, aber man merkt eine getrübte Stimmung. Es gibt weniger Verkehr auf den Straßen und es sind weniger Fußgänger unterwegs als an einem normalen Samstag.

Der sogenannte „Islamische Staat“ hat zu weiteren Anschlägen aufgerufen. Wie groß ist die Angst, dass noch mehr passieren könnte?

Prochazka: Natürlich herrscht eine gewisse Angst. In Wirklichkeit hat man aber keine Mittel, um solche Ereignisse zu verhindern. Es kann jederzeit etwas passieren. Man kann nur versuchen, den Alltag weiterzuleben und großen Veranstaltungen und Massenversammlungen aus dem Weg zu gehen.

Das Gespräch führte Thomas Puchinger, noe.ORF.at