2014: Jahreseinkommen um fünf Euro gesunken

Die Niederösterreicher haben 2014 netto um durchschnittlich fünf Euro weniger verdient als im Jahr davor, obwohl brutto mehr am Gehaltszettel gestanden ist. Das zeigt die aktuelle Einkommensanalyse der Arbeiterkammer (AKNÖ).

Zwar stieg das mittlere Einkommen inflationsbereinigt um 1,8 Prozent, netto blieb davon aber nichts übrig. „Es braucht deutliche Reallohnsteigerungen. Und es darf keinen Kollektivvertrag unter 1.700 Euro Mindestlohn geben“, forderte AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser am Mittwoch.

Laut AKNÖ-Einkommensanalyse betrug das Brutto-Medianeinkommen der in Niederösterreich Beschäftigten im Vorjahr 2.014 Euro, ein Plus von 35 Euro im Vergleich zu 2013. Berücksichtigt man Steuern, Abgaben und Inflation, ergibt sich ein reales Nettominus in Höhe von fünf Euro, so die AKNÖ.

„Die Zahlen zeigen: Die Kampagne Lohnsteuer runter von AK und ÖGB war höchst an der Zeit und es ist höchste Zeit für eine Entlastung der ArbeitnehmerInnen durch die Steuerreform, die im kommenden Jahr in Kraft tritt“, sagte Wieser. Die Einkommen der unselbständig Beschäftigten seien ausschlaggebend für die inländische Konsumnachfrage und damit ein wesentlicher Faktor für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

Frauen verdienten um ein Drittel weniger

Das Brutto-Medianeinkommen der Frauen lag in Niederösterreich 33,8 Prozent unter jenem der Männer. Nur im Burgenland und in der Steiermark waren die Einkommensniveaus der Frauen geringer. Das reale Medianeinkommen erhöhte sich zwar um 1,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2013, der Abstand gegenüber den Männern hat sich aber nur geringfügig verbessert. „Wir brauchen wirksame Maßnahmen, um die Lohnschere zwischen Frauen und Männern zu senken“, so Wieser.

Bezirk Amstetten hat das höchste Einkommensniveau

Das Mostviertel war die Region mit dem höchsten Einkommensniveau. Das zweithöchste Einkommensniveau wies das Industrieviertel auf, gefolgt vom Zentralraum. Schlusslicht hinter dem Waldviertel war das Weinviertel, das 10,8 Prozent unter dem niederösterreichweiten Einkommensniveau lag. Seit Jahren hält sich Amstetten an der Spitze des Bezirksrankings (Brutto-Medianeinkommen: 2.207 Euro). Der Bezirk mit dem niedrigsten Medianeinkommen war 2014 Krems mit einem Wert von 1.505 Euro.

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