Zugsunfall: Räumung schneller als gedacht

Die Räumung des Tunnels nach dem Zugsunfall am Semmering schreitet schneller voran als bisher angenommen. Die ÖBB rechnen damit, dass der Tunnel am Freitag wieder frei sein könnte. Zudem ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.

Jene Lok, die gegen die Zugsgarnitur geprallt war und die Lok, die die Waggons verloren hatte, wurden bereits aus dem Tunnel gebracht. Sie werden nun von einem Gerichtssachverständigen untersucht. Die Staatsanwalt Wiener Neustadt ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen.

Tunnel könnte Freitag wieder frei sein

Die Unfallstelle selbst sei durch die Ermittler nicht gesperrt, sagte Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl. Die ÖBB seien demnach auch nicht an ihren Arbeiten nach der Karambolage gehindert. Man komme besser voran als erwartet, bereits Freitagfrüh soll der Tunnel frei sein, heißt es bei den ÖBB. Dann beginnen die Arbeiten im Tunnel: Die Gleisanlagen, die Oberleitung und die Tunnelwand wurden schwer beschädigt.

Ein Lokführer - jener, der mit der angeforderten Hilfslokomotive unterwegs war, als es zu der Kollision kam - befindet sich laut Habitzl im Krankenhaus. Er ist nach Informationen der Staatsanwaltschaft schwer verletzt.

„Entgleisung“ war tatsächlich Kollision

Die ÖBB hatten am Dienstag in einer Aussendung zunächst von einer Güterzugsentgleisung gesprochen. Nach Recherchen des ORF Niederösterreich stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um eine Kollision zwischen einem Güterzug und einer Elektrolokomotive gehandelt hatte. Bilder aus dem Tunnel zeigen zwölf bis 14 verkeilte Waggons. Der Sachschaden ist so groß, dass der betroffene Streckenabschnitt zwischen Breitenstein und Semmering (beide im Bezirk Neunkirchen) vermutlich bis 14. Dezember gesperrt bleiben wird. Ursprünglich waren die Bundesbahnen von einer bis zu dreiwöchigen Sperre ausgegangen - mehr dazu in Güterzugsunfall: Fünf Mio. Euro Schaden.

Für den Fernverkehr wurde zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen eingerichtet, für den Nahverkehr zwischen Payerbach-Reichenau und Semmering.

Zugunfall Semmering Südbahn Breitenstein

APA

Auf der Südbahn über den Semmering fahren laut ÖBB pro Woche etwa 57.000 Fahrägste in beide Richtungen. Täglich sind 57 Fern- und acht Nahverkehrszüge sowie etwa 100 Güterzuge auf dieser Strecke unterwegs.

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